Das Tertial in der Gastroenterologie hat mir sehr gut gefallen!
Die Station 21B ist die endokrinologische Station, dennoch hat man auch viele allgemein-gastroenterologische Fälle gesehen. Das Team war wahnsinnig nett- die beiden Stationsärzte haben sich viel Zeit genommen, um mir Dinge zu erklären und mit mir durchzusprechen. Auch die beiden Oberärzte sind wirklich top; sie sind beide sehr nett, empathisch und nehmen sich viel Zeit sowohl für die Patienten als auch für die Lehre. Ich hatte noch nie das Gefühl, dass Oberärzte sich sonderlich für einen interessieren, und umso begeisterter war ich, dass ich auch von ihnen so eingebunden und im Team willkommen geheißen wurde.
Zum Arbeitsablauf: Beginn ist um 8:00 Uhr, theoretisch mit der Frühbesprechung. Da wir an dieser wegen Corona nicht teilnehmen durften, haben wir in der Zeit die übriggebliebenen Blutentnahmen gemacht und die Visite vorbereitet. Die Visite lief dann meist von kurz vor neun bis halb elf. Danach habe ich meist ein bis zwei Patienten aufgenommen (Anamnese, Untersuchung, Zugang legen, BE, Aufnahme-Status schreiben, Brief anlegen, Untersuchungen anmelden, Anordnungen schreiben). Das konnte ich jederzeit mit den Stationsärzten durchsprechen. Dann sind wir meist zusammen in die Mensa essen gegangen, bevor der PJ-Unterricht begann. Dieser ist täglich außer montags meist um 13:00, Freitags gibt es sogar zwei Seminare (eines fand leider nicht statt wegen Corona). Am besten gefallen haben mir die Fallbesprechungen dienstags, das Seminar der Pneumologen mittwochs und das der Kardiologen am Freitag. Freitagmorgen ist noch Frühfortbildung bzw M&M-Konferenz nach der Frühbesprechung. Zusätzlich gibt es noch übergreifende Fortbildungen Montags und Mittwochs für alle Internisten. Mehr Fortbildung geht nicht, wobei die Qualität durchwachsen war. Dennoch super!
Nachmittags war dann nochmal Visite und Besprechung mit dem Oberarzt und die neuen Patienten werden visitiert. Meist ergeben sich daraus noch ein paar ToDos. Danach bin ich meist nach Hause gegangen, das war meist gegen 17 Uhr, mal eher, mal später.
Ich habe die gesamten acht Wochen auf dieser Station verbracht und die Zeit ging sehr schnell vorbei. Eigentlich ist ein Rotationssystem ähnlich dem in der Kardiologie angedacht, sodass man auch in der Funktionsdiagnostik und den Ambulanzen eingeteilt ist. Das ist auch eine gute Idee, allerdings war ich froh nochmal so viel von der Station mitzunehmen. In der Funktionsdiagnostik und den Ambulanzen sitzt man ja meist nur nebenbei und guckt zu, wobei man natürlich auch viel lernt, aber im Endeffekt finde ich es für das Examen hilfreicher, wenn man viele Patienten aufnimmt und untersucht und sich Gedanken zu deren Krankheitsbild macht.
Pro:
+ tolles Team
+ sehr nette Pflege
+ spannende Krankheitsbilder
+ eigene Patienten
+ fast immer Mittagspause
+ viel PJ-Unterricht
+ persönliche Einladung vom Chefarzt zum Kennenlernen
+ viel Teaching auf der Station
+ tolle Oberärzte
+ Umkleide mit eigenem Spind (nur für Frauen.......)
+ immer genug Kasacks in allen Größen!!
Contra (hauptsächlich die Klinik allgemein betreffend):
- zu wenig Gehalt (400€)
- Essen in der Mensa überteuert und nicht gerade gesund und frisch...
- keine Umkleide für Männer
- kein eigener Spind für Männer
- keine Freischaltung der MultiCard für Stationsräume (Umkleide, Arztzimmer, Toiletten....)
- Probleme mit der Nicht-Anerkennung von Corona-Fehlzeiten als Fehltage (hat aber nach wochenlangem Hin und Her geklappt)
Alles in allem kann ich das Tertial in der Gastroenterologie sehr empfehlen! Man lernt wirklich viel, ist Teil eines sehr netten Teams und wird als PJler sowohl von den Ärzten als auch von der Pflege sehr wertgeschätzt.