Das Innere-Tertial am Bethanien-Krankenhaus war mein erstes Tertial im PJ. Das Bethanien-Krankenhaus ist rein geriatrisch, d. h. es gibt eigentlich nur Patienten ab 70, die entsprechend multimorbid sind. Dadurch bekommt man wirklich ein breites Spektrum an Krankheitsbildern zu sehen und lernt, diese einzuschätzen, zum Beispiel Schenkelhalsfrakturen, Infektionen, Schlaganfälle/Innere Blutungen. Ausserdem gibt es natürlich auch sehr viele herzkranke Patienten, die nach (N)STEMI oder Klappenersatz kommen. Dadurch bekommt man auch viele pathologische EKGs zu Gesicht, was gut zum üben ist. Allgemein kann man hier viel über Pharmakotherapie lernen und verliert auch die Scheu, schwerkranke Patienten zu untersuchen/ zu behandeln.
Ich konnte ab der ersten Woche ein bis zwei eigene Patienten betreuuen, d.h. täglich visitieren, die Visite dokumentieren und in Absprache mit den Ärzten auch Untersuchungen anmelden, die Medikamente umstellen etc. Dadurch habe ich mich von Anfang an sehr gut in das Team integriert gefühlt. Allgemein ist der Tagesablauf so, dass man als PJler um 8:30 Uhr auf der Station anfängt. Morgens legt man Viggos, schreibt Briefe/Reha-Anträge, telefoniert oder was sonst noch so anfällt. Dann geht man mit auf Visite und kann danach Mittag essen. Nachmittags dokumentiert man dann die Visite, manchmal gibt es Neuaufnahmen oder andere Aufgaben, bei denen man die Assistenten unterstützt. Ich durfte auch Langzeit EKGs auswerten, die VCI schallen und arteriell Blut abnehmen. Offiziell geht die Arbeitszeit bis 17:00 Uhr. Ich bin manchmal ein bisschen länger geblieben, konnte dann aber auch mal früher nach Hause.
Samstags gibt es einen PJler-Braunülen-Dienst von 9 - 13 Uhr, für den man sich dann einen Tag frei nehmen kann (auch gesammelt am Tertialende wenn man will). Da wir in unserem Tertial nur 2 PJler waren, habe ich insgesamt 8 Dienste gemacht, sodass das Tertial schon relativ anstrengend war. Dafür konnte ich mir dann aber über Weihnachten und eine Woche am Ende frei nehmen.
Allgemein ist das Ärzte-Team im Bethanien wirklich super nett und ich habe auch noch nirgendwo sonst eine so nette Pflege wie hier angetroffen. Natürlich kommt es auch hier mal vor, dass die Assistenzärzte gestresst sind und dann keine Zeit zum erklären haben. Das blieb aber immer die Ausnahme. Auch der Chefarzt ist sehr freundlich und beantwortet alle Fragen, die man während der Visite loswerden will, geduldig! Jeden Freitag gibt es PJ-Unterricht sowie kostenlose Pizza für die Studenten. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem, was ich in diesem Tertial gelernt habe und kann dieses Krankenhaus weiter empfehlen!
Bewerbung
Beworben habe ich mich intern über die Uni Heidelberg.