Im Innere Tertial an der Thoraxklinik war ich insgesamt auf 3 verschiedenen Stationen eingesetzt. Zusätzlich wurde man eine Woche in der Funktionsdiagnostik eingeteilt.
- Station 8b (Private Thoraxonkologie)
Eine sehr nette Station mit zwei Stationsärzten und einer Arztsekretärin. Es gibt ein eigenes Zimmer für den PJler mit einem festen Arbeitsplatz.
Die Pflege übernimmt normalerweise alle Blutentnahmen + Nadeln. Dies bedeutet, dass der PJler nur Blut abnehmen muss, wenn viel zu tun ist.
Zu meinen Hauptaufgaben gehörten vor allem die Aufnahmen und "kleinere" Aufklärungen von Patienten (CT, MRT, Pleurapunktionen).
Die Chefarzt Visite war quasi jeden Tag und war immer sehr ausführlich. Der Chefarzt selbst ist sehr ruhig und freundlich und beantwortet immer alle Fragen ausführlich. Ich hätte mir aber mehr aktives Teaching während der Visiten gewünscht.
Wenn man Onkologisch interessiert ist, ist die Station top. Viele Behandlungsstrategien werden nach neuesten Studienergebnissen und abhängig vom Mutationsprofil gemacht. Man sieht viele seltene Diagnosen.
- 1 Woche Funktionsdiagnostik
Man lernt vor allem Herzultraschall, was ein sehr guter Skill ist.
Außerdem: Pleurapunktionen (wenn man ein paar Mal assistiert hat, kann auch auch selbst punktieren), Lungenfunktion, Spiroergometrie.
- Station 2 (Intensiv)
Da ich davor noch nie auf einer Intensivstation war, war es sehr spannend. Zugegebenermaßen konnte man selbst nicht viel machen, dafür sieht und lernt man sehr viel. So habe ich direkt am zweiten Tag bei einem Spannungspneumothorax assistiert. Man bekommt einen Einblick ins Beatmungsmanagement und in die Pharmakotherapie bei intubierten Patienten. Die Ärzte sind sehr offen und hilfsbereit und beantworten alle Fragen! Hier durfte ich ebenfalls selbst pleura punktieren sowie zusammen mit dem Arzt einen arteriellen Zugang legen.
- Station 15 (Interstitial Lung Diseases (ILD))
Extrem spannende Station mit seltenen Lungenerkrankungen. Die Krankheitsbilder sind sehr interessant und man fühlt sich häufig wie bei Dr. House.
Hier nimmt man morgens komplett für die gesamte Station morgens Blut ab und legt Nadeln. Da die Visite relativ früh anfängt, verpasst man sie deswegen leider bei vielen Blutentnahmen. Nichtsdestotrotz integrieren die Ärzte einen in den Ablauf und besprechen auch die einzelnen Entscheidungen bzw. CT/Röntgen -Bilder. Wenn man möchte, kann man auch eigene Patienten betreuen und visitieren. Ich habe auch einige Male Patienten in einem ILD-Board vorgestellt. Insgesamt auch hier ein tolles Team, man ist freundlich und es wird viel gelacht.
Allgemein kann ich das Tertial und die Thorax Klinik absolut empfehlen. Das gesamte Team ist extrem nett, der Kontakt zur Pflege ist sehr leicht und komplikationslos und man geht immer mit einem guten Gefühl nach der Schicht nach Hause. Einen PJ-Unterricht hatten wir leider nur kurz zwischendurch über Zoom. Dafür haben wir einen halben Studientag pro Woche bekommen. Zusätzlich gab es keine Samstagsdienste und das Essen in der Kantine ist umsonst und lecker :)