Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein erstes PJ-Tertial Innere am USZ gemacht und muss sagen, dass ich noch nie so wenig gelernt habe wie dort. Während man woanders Blut abnehmen oder Flexülen legen muss, ist das in der Schweiz Aufgabe der Pflege. Dadurch Ist auf vielen Stationen die einzige Aufgabe des Unterassistenten, Patienten aufzunehmen, Einverständniserklärungen einzuholen und sonstige Sekretärsarbeiten auszuführen. Es ist natürlich stark abhängig von der Station und den dortigen Assistenzärzten. Ich war als Wunschrotation einen Monat auf der Rheumatologie, wo ich alleine Patienten betreuen durfte und wirklich viel gelernt habe, das Team da war extrem nett und bemüht. Im USZ bespricht man jeden Patienten sofort mit dem Oberarzt, weshalb man sich nie überfordert oder planlos fühlen muss.
Die Notaufnahme ist Pflichtrotation. Da man hier nicht zuerst oder alleine Patientenkontakt haben darf, schreibt man meistens nur Arztbriefe oder sitzt rum, im schlimmsten Fall schreibt man Briefe für Patienten, die man nie gesehen hat. Man bekommt zwar 1000CHF Gehalt, allerdings kostet das Wohnheim schon fast 700CHF und der Rest ist in der Schweiz so schnell weg, dass das bei der Entscheidungsfindung keine Rolle spielen sollte. Es gibt keine Studientage und während Corona keine wirklichen Weiterbildungen außer Online-Seminare, die meistens schlecht wahrzunehmen waren. Insgesamt tolle private Zeit außerhalb des Klinikums, aber wer Innere machen will, sollte sich lieber ein besseres, lehrreicheres Krankenhaus suchen.