Die vorherigen Bewertungen treffen es eigentlich ganz gut.
Allgemein:
Am ersten Tag wird man recht freundlich vom PJ-Betreuer abgeholt am Eingang, begrüßt und bekommt erstmal ne kurze Führung durch die Radio und auch gleich die Einteilung für das Tertial. Dienstbeginn 8:15 Uhr mit der Morgenbesprechung, meist mit kurzer Fortbildung oder Fallvorstellung. Schluss: Ab 15 Uhr, aber insgesamt variabel, ihr verstehts was ich meine :). Donnerstag gibts ein Lunch and Learn mit dem Chef in sehr angenehmer Atmosphere, ihr braucht da wirklich keine Angst davor haben, meist bestellt der Chef sehr leckeres Essen (wird vom Chef gezahlt!) und danach redet man mit dem Chef oder man schaut man mit ihm noch paar Fälle an.
Rotationen: 1 Monat Röntgen, 1 Monat CT, 1 Monat MRT, 2 Wo Angio, 2 Wo Sono
Röntgen:
Hier kann man meist selbstständig Befunde schreiben, die man dann später mit dem Assistenten bespricht. Leider hier keine Supervision durch einen OA. Trotzdem kann man hier viel lernen. Hier sieht man sehr sehr viele Rö-Thoraxe, sonst alles mit dabei von kleinem Finger bis Schulter und Ala/Obturator Aufnahme der Hüfte. Einen Rö-Thorax bzw. eine Bettlunge empfindet man nach der Röntgen-Rotation schon als weniger spannend, da man das während der Röntgen-Rotation schon zigmal nach seinem eigenen Schema befundet hat. Sehr nützliches Wissen für spätere Tertiale/Berufsleben, falls man über ein Röntgenbild ausgefragt werden sollte.
CT:
Morgens viele Aufklärungen und Nadeln, vor allem am Wochenanfang, sodass man meist den ganzen Vormittag beschäftigt ist, am Nachmittag ist es dann meist ruhiger, kann aber auch gut sein, dass man Nachmittags auch noch aufklären muss. Wenn grad keine Aufklärungen oder Nadeln gelegt werden müssen, dann sitzt man mit den Ärzten in der Befundungszone. Im CT werden sehr viele Tumor Stagings gemacht von so gut wie jedem Tumor von Lungen-Ca bis irgendwelche super seltenen Kolibri-Tumore, außerdem laufen viele Schockraum/Polytrauma/Notfall/Intensiv CTs. Man schaut dann gemeinsam mit dem Assistenten, die alle super super lieb sind, das CT an, kann dabei Fragen stellen, die dann vom Assistenten beantwortet werden und danach wird jedes CT mit dem Oberarzt besprochen, wo man fast immer was neues lernt. Alternativ kann man sich selber vorher die Bilder anschauen und ggf. Befund in Word oder auf Papier schreiben und dann mit dem Assistenten besprechen. Im CT konnte man meiner Meinung nach das meiste Lernen und Sehen. Von seltenen Tumoren, Metastasen über Pneumonien/ Abszessen/Pilzherde bis Blutung/Stroke/Lungenembolie/Perforation/Ileus/Dissektion/ Art. Blutung und Spezialuntersuchungen wie Dual-Energy CT bei Gicht oder CTEPH war alles mit dabei.
MRT:
Hier kommen die Aufklärungen nicht so geballt wie im CT am Vormittag, sondern die verteilen sich meist über den ganzen Tag oder kommen genau dann, wenn man Mittag machen möchte :(, letzte Aufklärung meist gegen 16 Uhr, heißt man muss zwar den kompletten Vormittag und manchmal den Nachmittag Aufklären wie im CT, dafür muss man aber sehr oft über den Tag verteilt aufklären. Im MRT sind keine Nadeln zu legen, es sei denn, die MTRAs bekommen keine Nadel rein, dann ist es aber wirklich verdammt schwierig, weil die MTRAs dort alle sehr gut Nadeln legen können, entweder legt ihr dann dem Patienten, der dann meistens schon im Gerät liegt, eine Nadel oder ihr holt gleich den Assistenzarzt, der manchmal auch nicht trifft und der Patient wird wieder hochgeschickt. Im MRT sieht man deutlich weniger Akut-Sachen wie im CT, meist sieht man Schädel MRTs (Metastasen), Wirbelsäulen MRTs, Leber/Abdomen MRTs, Angios und weniger oft als in der Praxis mal Gelenke. Nach der MRT Zeit muss man aber ehrlicherweise sagen, dass man eig. nur die Grundlagen kann, weil das MRT so komplex ist und in einer so kurzen Zeit nicht gemeistert werden kann, heißt man versteht die Sequenzen (was hell und dunkel ist) und kann die allerwichtigsten Sachen erkennen.
Angio:
Meist schaut man vom Schaltraum draußen zu, kann aber wenn man will auch mit rein, Je nach PJ Besetzung kann es aber auch gut sein, dass man im CT mit dem Aufklären helfen muss bzw. nur eine Woche in die Angio gehen kann. Da in Regensburg sehr viele Interventionen gemacht werden sieht man vielfältige Interventionen (Gefäßdarstellung im Hirn, PTAs, PTCDs). Es ist aber eher wie Schnuppern, man bekommt einen ersten Eindruck vom Arbeiten in der Angio und sieht die häufigsten Interventionen, insgesamt aber eher oberflächlich (geht ja anders nicht, weil man ja nicht selber kathetern kann und lernt man in der Regel erst so richtig nach dem Facharzt), man kann also danach sagen, wo man welche Interventionen macht und ganz grob erklären wie man vorgeht.
Sono:
Meist hängt man sich an einen Assistenten der Inneren Medizin oder auch an einen aus der Radio an im Ultraschallzentrum (interdisziplinär Innere Medizin/Radio). Hier kann man fast immer vor- oder nachschallen. Hier kann man seine Sono-Skills deutlich verbessern, vor allem im FAST Sono werdet ihr deutlich sicherer.
Positives:
- Betreuung durch engagierten PJ-Betreuer
- Lunch und Learn mit dem Chef, was nicht selbstverständlich ist, dass sich ein Uni Chef ne Stunde Zeit nimmt nur für die PJler
- Sehr nettes Team, in das man gut integriert wird, so gut wie jeder Assistent kennt deinen Vornamen, auch mit vielen Oberärzten ist man per Du
- Sehr faire Arbeitszeiten, gute Stimmung unter den Assistenten, fast kein bis wenig Streit mit MTRAs
- Man lernt echt viel, auch wenn man nicht Radio machen möchte, schadet es sicher nicht, dass man ein Röntgen/CT selber befunden und anständig Schallen kann
Negatives:
- Kein strukturiertes Lehrprogramm (soll aber demnächst folgen)
- Kein SAP Zugang (ist aber in allen Fächern so), kein Diktiergerät
- Je nach PJler-Besetzung kann es auch vorkommen, dass man den ganzen Tag aufklärt/Nadel legt (Bei 3 PJler in seltenen Fällen, wenn einer in die Neuroradiologie rotiert oder bei Krankheit, bei 2 PJlern kann das schonmal regelmäßiger vorkommen, wenn man alleine ist, dann wohl eher oft)