Das Team auf der Häm/Onk ist super lieb und als PJler wird man als wichtiger Teil des Teams wahrgenommen. Allerdings hauptsächlich weil die Arbeitslast auf der Station für die Ärzte sehr hoch ist.
Der Tag beginnt um 08:00Uhr mit der Stationsbesprechung/ Tagesplanung. Danach gehen die PJler Blut abnehmen (das Meiste wird von der Pflege aus zentralen Zugängen abgenommen, Montags, Mittwochs und Freitags ist allerdings "Blutabnahme-Tag", wo doch noch sehr viel für die Studierenden abfällt). Die Ärzte machen in dieser Zeit bereits Visite, wobei die Zimmer auf die Ärzte aufgeteilt werden und das Team damit schneller durch ist. Das spart Zeit, heißt aber auch, dass PJler häufig von den Visiten kaum etwas mitbekommen. Nach der Visite folgt die "Kurvenvisite", bei der dann auch die Blutwerte durchgesehen werden (entsprechend sollte das Blut auch schon früh abgenommen werden).
Meistens passiert danach für die PJler erst nur recht wenig. Man bereitet in der Zwischenzeit zumeist die anstehenden Interventionen (ZVKs, Shaldon-Katheter, Knochenmarkpunktionen, Lumbalpunktionen) vor, die alle regelmäßig von den Ärzten auf der Station gemacht werden.
Wir sind dann immer als gesamtes Team zusammen essen gegangen. Am Nachmittag standen dann meistens die Interventionen an. Als großer Pluspunkt ist zu sagen, dass man als PJler die Möglichkeit hat, jede Intervention einmal selbst zu machen (das ist das erklärte Ziel der Ärzte).
Zusätzlich kommen die Neuaufnahmen häufig erst am Nachmittag, die dann von den PJlern gemacht werden. Da die Patienten aber zum Großteil Dauergäste sind, sind die Aufnahmen recht überschaubar, die Briefe, die man für die Patienten anlegen muss, allerdings sehr aufwendig.
Durch dieses suboptimale Zeitmanagement für PJler heißt es also zwei Stunden Arbeit am Vormittag (Blut + Visite), viel Leerlauf, Essen, am Ende wieder Arbeit, sodass man häufig länger bleibt (17:00 Uhr ist die Regel, 17:30 oder 18:00 Uhr nicht selten..).
Auf der anderen Seite ist die Hämatologie an der Uniklinik Münster wohl die Königsdisziplin der Inneren Medizin. Die Fälle sind zwar zum Teil sehr speziell, man lernt an ihnen aber sehr viel!
Die Ärzte und die Pflege sind aufeinander nicht immer super zu sprechen, die Zusammenarbeit klappt meistens aber sehr gut und als Student ist man eigentlich gern gesehen.