Station, Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Regensburg
Kommentar
Ich war im Sommer während Corona bei den BBs in der Chirurgie eingeteilt. Ich hatte schon viel gutes gehört, leider ist das nicht bestättigt worden.
Da viele OPs ausgefallen waren hatte ich das Gefühl, dass die alle nachgeholt werden mussten und man deshalb als PJler etwas verheizt wurde.
In der Viszeralchirurgie waren wir zusammen mit 2 Famulanten insgesamt 6 Studenten. Dennoch hat es manchmal nicht gereicht, da 4 Säle gleichzeitig liefen und bei dem Großteil der OPs PJler eingeteilt waren. Der Rest ist auf Station geblieben und hat Blut abgenommen oder ist mit dem Assistenzarzt Visite gegangen. Obwohl es einen Blutabnahmedienst gibt wurden wir häufiger darauf hingewiesen, dass wir zu langsam seien - und das bei einer Station mit ca. 60 Betten und 40 Blutabnahmen. Bei der Visite macht man mit dem Assistenzarzt viele Verbandswechsel, wobei man eher nur der Anreicher ist. Auch im OP hält man hauptsächlich nur Haken es sei denn man erwischt einen netten Oberarzt oder Oberärztin, die einen dann sogar ein wenig mitoperieren und viel nähen lassen (wenn man das will).
In den Sprechstunden gibt es so viele Patienten, dass für die Ärzte kaum Zeit bleibt etwas zu erklären, weshalb wir dort kaum hingegangen sind.
Ab ca. 14 Uhr hat mindestens einer nur blöd rumgesessen, sodass wir uns aufgeteilt haben wer früher geht. Die anderen allerdings mussten dann auch manchmal bis 17/17:30 Uhr im OP stehen....
Arbeitsbeginn ist um 7 Uhr, Ende offen.
Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die VCH ohne PJler nicht überlebt.
Die Thoraxchirurgie war eine schöne Abwechslung, weil sie etwas vollkommen anderes war. Eine Station mit wenig Patienten, total nette Pflege und die Ärzte hatten viel Zeit zu erklären. Man ist bei jeder OP dabei und eigentlich auch bei jeder am Tisch und darf assistieren. Vom rauhen Ton des Chefs darf man sich nicht abschrecken lassen, denn er ist total nett und zeigt viel.
Arbeitsbeginn ist um 7 Uhr, Ende schon am frühen Nachmittag gegen 14 Uhr.
Wenn es die Masse an PJlern zulässt wird man in der Notaufnahme eingeteilt. Das war die beste Station im gesamten Tertial!
Man wird sofort ins Team eingebunden und auch wenn es viele neue Infos auf einmal sind lernt man schnell und gründlich zu arbeiten, weil es dort ja auf Schnelligkeit ankommt. Hier waren alle Ärzte und auch die Leiter sehr nett und geduldig und die Pflege hilft einem wo sie kann.
Man lernt schnelle Untersuchungen von Unfällen, Wundinspektion, strukturierte Anamnese, Briefe schreiben und Anordnungen machen. Als chirurgischer PJler darf man alles nähen was kommt und auch Gelenke einrenken falls nötig. Gipse und Schienen legt die Pflege an, aber die freuen sich über Unterstützung.
Was man nicht vergessen darf ist eine Fallbeschreibung, die während der 2 Wochen die man dort ist geschrieben werden sollte. Etwas nervig, aber schnell gemacht.
Aufgeteilt ist man in Früh - und Spätschicht. Die Frühschicht geht von 07:30 - 16:00 Uhr, die Spätschicht von 14:30 - 22:00 Uhr. Ein sehr gutes System wie ich finde, da das Patientenklientel ein völlig anderes ist.
Der einzige Kritikpunkt ist der einmalige Wochenenddienst, der völlig unnötig ist, da man hauptsächlich nur rumsitzt weil nichts passiert.
Eigentlich hatte ich mich danach für eine Rotation in der Kinderchirurgie beworben und auch bekommen, allerdings wurde das gekürzt. Denn die BBs sind auf die glorreiche Idee gekommen verpflichtende Nachtdienste für PJler einzuführen. Ich denke niemand hat etwas dagegen mal einen Nachtdienst zu machen und zu schauen wie das so ist, aber ein Verpflichtung ist doch etwas anderes.
Außerdem haben sie nicht kapiert, dass ein PJ-Jahrgang komplett alleine ist und sich nicht mit anderen übeschneidet, da wir aufgrund von Corona anders gestartet sind. So wurd aus den angepeilten 1-2 Nachtdienten im Monat 4-6, was hart an der Grenze der arbeitsrechtlichen Bestimmungen ist.
Wenn man allerdings während des Dienstes (den man in der Notaufnahme abgeleistet hat) vergessen hat, dass es Pflicht war war es echt cool! Je nachdem welchen Arzt man angetroffen hat konnt man um 12 Uhr schlafen gehen, manchmal allerdings erst um 3 oder gar nicht. Das Zimmer war zu Fuß ca. 10 Minuten entfernt und schlafen hat man nicht so richtig können.
Nach vielfacher Kritik sind diese Dienste wieder abgeschafft worden. Da muss man bei den BBs echt aufpassen, die sind immer wieder zu solchen Aktionen gut, die die Studenten benachteiligen!
Die letzte Rotation war dann in der Kinderchirurgie an der Hedwigs-Klinik. Da es dort ganz andere Krankheitsbilder gibt ist es super interessant und jedem zu empfehlen. Das Team ist super nett, mitoperieren kann man allerdings kaum, da die Assistenzärzte häufig vorgezogen werden. Hervorzuheben ist die Kinderorthopädie, die allerdings jetzt nach Amberg abgewandert ist. Ansonsten gibt es viele Sprechstunden und die Notaufnahme in die man mit schauen kann.
Wer sich für Pädiatrie interessiert, dem ist es sehr zu empfehlen sich diese Rotation zu wünschen.
Arbeitsbeginn ist um 07:00 Uhr, Ende variabel gegen 15 Uhr.
Fortbildungen: Es gibt wöchentliche Fortbildungen von der VCH, einen wöchentlichen Sono-Kurs, sowie PJ-Unterricht.