PJ-Tertial Unfallchirurgie in Thueringen Kliniken (11/2020 bis 3/2021)

Station(en)
OUC1, OUC2
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Jena
Kommentar
Der erste Tag...
... ist sehr gut strukturiert, man trifft sich mit allen anderen im Sekretariat der Gefäßchirurgie, lernt die PJ-Verantwortlichen kennen und bekommt alles wichtige ausgehändigt sowie erklärt. (Schlüssel, Transponder, Telefon mit Ladegerät, Arbeitskleidung, Logbuch, PJ-Ausweis für das kostenlose Mittagessen, weitere Unterlagen und ein paar Werbegeschenke.) Bezüglich des Parkens musste man selbst noch einmal nachfragen, um die jeweiligen Unterlagen zu bekommen, aber dies war nicht weiter dramatisch. Danach wird man zur jeweiligen Station gebracht.

Allgemeines:
- man darf jeden Tag ein kostenloses Mittagessen bekommen, inklusive 1x Dessert, 1x Salat, 1x Getränke (wenn man das Dessert selbst nicht will, kann man es natürlich auch weglassen oder man schenkt es für ein paar Pluspunkte den Oberarzt ;) )
- Parken ist in einem Parkhaus jederzeit möglich, ohne einen schönen ausgefüllten Zettel bei der Personalabteilung kostet es am Tag 4,50 €, mit Zettel 1,20€. Ein Parkplatz steht auch zur Verfügung auf dem man mit einem Mitarbeiterausweis kommt. Dies kostet ca. 0,60 € am Tag.
- Die Arbeitskleidung kann man in einem Raum mit einer tollen Schleuse holen. Wirkt erst kompliziert, wird aber alles am ersten Tag beigebracht und zwar jedem einzelnen Studenten. Ihr werdet das also auf jeden Fall hinkriegen, ist nicht schwer. Während des gesamten Tertials kam es nur einmal vor, dass meine Größe für die Hosen nicht dabei gewesen sind. Sonst ist immer alles vorhanden. Abgegeben wird die Kleidung an einem Unimaten.
- unter Absprache mit den PJ-Verantwortlichen und Stationsärzten ist ein Sammeln von Studientagen möglich
- die PJ- Seminare fanden immer Montags von 14:00 - 15:30 Uhr statt. Sie waren von der Qualität her immer vom Dozenten abhängig. Manche ähnelten einer Vorlesung (einer guten wohlgemerkt), bei anderen gab es deutlich mehr Interaktionen und andere Seminare waren besonders lehrreich. (Natürlich gilt hierbei dem Seminar Polytrauma vom Oberarzt Dr. Will ein größeres Lob, da man hier als Studentengruppe im Team zusammen das Thema erarbeitet und lernt. Werbung Ende. ;) )

Lob:
Sehr freundliche, stets hilfsbereite Mitarbeiter, unabhängig davon, ob Pfleger, Assistenzärzte oder Oberärzte. Es wurde nicht nur bei medizinischen Fragen, sondern auch bei sozialen oder menschlichen Fragen gerne weitergeholfen. Und wenn man über einen

Sofern man es wollte, wurden mit dem Oberarzt auch neben den PJ-Seminaren weitere personenbezogene Seminare durchgeführt um individuelle Schwächen auszubessern und schwierige Themen zu besprechen. Dies geschah mit anderen Assistenzärzten, PJlern oder auch allein, je nach Möglichkeiten.

Aber auch davon abgesehen haben die Assistenzärzte immer Zeit gefunden, einem etwas zu erklären, zu helfen, beizubringen und das schnellstmöglich. Ich wurde im gesamten PJ nur einmal auf den nächsten Tag vertröstet, sonst wurden, selbst ausführliche Demonstrationen und Supervisionen von aufwändigen Vorhaben (Verbandswechsel beim Fixateur externe beispielsweise), in einer naheliegenden Zeitspanne durchgeführt.
Der PJ-Verantwortliche der Station hatte sich jeden Tag nach dem Wohlbefinden erkundigt und auch zu ihm konnte man jederzeit gehen, sogar für "belanglose" Probleme, wie einer gescheiterten Blutentnahme.

Die obligaten Nachtdienste und Wochenenddienste sind unter Absprache mit dem PJ-Verantwortlichen freiwillig und auch bei Nachtdiensten muss man nicht bis zum Folgetag 8:00 Uhr bleiben, sondern darf auch schon am Abend um 22:00 Uhr gehen. Ich persönliche habe bei 5 Nachtdiensten mitgemacht und blieb immer bis zum Folgetag 8:00 Uhr. Es war sehr lehrreich und ich würde jedem empfehlen wenigstens einen Nachtdienst mitzumachen. Man bekommt sehr viel zu sehen, es wird einem viel beigebracht und erklärt, unter der Supervision darf man seine eigenen Fähigkeiten und Wissen testen und nicht zuletzt ist auch die 1:1 Betreuung sehr angenehm, da man die ganze Nacht über bei ein und dem gleichen Diensthabenden Arzt bleibt um von ihm zu lernen. Man wird auch nicht sich selbst überlassen, sondern kann bei Problemen immer zum Arzt gehen und sich helfen lassen.

Bei den Operationen wurde erklärt was zu sehen ist und was gemacht wird, welchen Zweck dem dient und was man zu beachten hat. Auch bei Operationen als 2. Assistent (bspw. Hüft-TEP), bei denen man eher gar nichts sieht, wurde man während der Operationen nach vorne geholt, damit man das OP-Gebiet sehen konnte, bei welchem Part der Operation man sich gerade befindet und was genau gemacht wurde. Man ist also nicht nur zum Haken halten da. ;)
Auch das Nähen ist natürlich Bestandteil gewesen, aber auch kleinere Tätigkeiten durften unter Supervision durchgeführt werden. Das Einschlagen eines Pins bei einer MCP 5 Fraktur, das Ein- und Rausdrehen von Schrauben oder das Bedienen eines Arthroskopes.

Die Einführung in das ORBIS-System und andere Programme (Bildgebung, Diktierprogramm) wurde mir sehr gut und ausführlich von einem Assistenzarzt am 2. Tag erklärt. Bei Fragen auch im späteren Verlauf wurde mir natürlich auch immer weitergeholfen.

Kritik:
Am Anfang war es schwer die Organisation im OP-Bereich zu durchblicken. Ein ausführliches Gespräch bevor man das erste Mal im OP ist wäre hilfreich gewesen. Konkrete Beispiele:
Den OP-Plan mit hinterlegten Farben und Einkerbungen zu verstehen, brauchte etwas Zeit und wurde erst nach und nach von verschiedenen Personen erwähnt.
Das man zur ersten OP selbstständig erscheint wurde mir erst gesagt, als ich das erste Mal zu spät kam. Vorher wurde ich für spätere Operationen eingeteilt zu denen man vorher angerufen wird, damit man Bescheid weiß, dass man sich nun auf den Weg machen solle. Das war eine etwas unangenehme Situation für mich, aber ich wurde nicht angeschrien oder angemeckert, die OP-Schwester nahm mich kurz beiseite und gab mir einen freundlichen Hinweis desbezüglich. Am Mittwoch beginnt das OP-Programm eine halbe Stunde später. Dies war ebenfalls ein freundlicher Hinweis einer OP-Schwester. Dabei wurde mir gleich einmal der Ruheraum im OP-Bereich gezeigt. ;)
Eine Einweisung in die Bedienung des OP-Tisches hätte ausführlicher erfolgen sollen, selbst am letzten Tag wusste ich nicht so genau, wie man ihn zu bedienen hatte. Tatsächlich habe ich es eher durch aufmerksamen Zusehen gelernt.

Zusammenfassung:
Wie bereits erwähnt, sind alle Mitarbeiter ungemein nett, es gab nie ein böses Wort, es wurde einem immer geholfen, viele Dinge wurden für einen persönlich ausführlich erklärt und gezeigt und eigene Schwächen wurden ausgebessert bis man sich seiner Tätigkeit deutlich sicherer war.
Selbst für mich, die sich von der Chirurgie und speziell der Unfallchirurgie, ihr Leben lang lieber ferngehalten hat, stellte sich das Tertial als eine ungemeine Erweiterung des eigenen Wissens und dem Heranreifen der eigenen Persönlichkeit heraus. (Klingt kitschig, ist es auch, aber genau so habe ich es am Ende wahrgenommen.)
Es ist eine sehr gute Station mit einem sehr guten Team. Ihr werdet bestimmt etwas lernen können. =)
Bewerbung
PJ-Portal regelt alles.
Danach gibt es E-Mails von der Personalabteilung, wo man am ersten Tag ist und welche Unterlagen geschickt werden müssen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Patientenvorstellung
EKG
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Gipsanlage
Mitoperieren
Notaufnahme
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
649

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07