Insgesamt hat mir mein Neurologie-Tertial dort sehr gut gefallen!
Wir waren zeitglich drei Neuro-Pjler, was es so wohl noch nicht gab, sonst ist wohl maximal ein Pjler da. Dementsprechend mussten wir uns gut absprechen und au die Bereiche verteilen, was insgesamt aber super geklappt hat. Wir durften alles selbst entscheiden und konnten das unter uns klären.
Ich war zuerst auf der Stroke-Unit, die dort wirklich groß ist (20 Betten) und Maximalversorgend mit der Neuroradiologie (für Thrombektomien) im Haus.
Das Team dort ist super, alle sehr jung und der Oberarzt wirklich klasse, steht für alle Fragen zur Verfügung und erklärt alles. Das Team war aber sehr im Umbruch als ich dort war, es wurden sehr viele neue Ärzte eingelernt oder waren noch nicht so lange da, sodass es zeitweise etwas chaotisch war. Je nachdem wie erfahren der Arzt war, konnte man mehr oder weniger lernen, wie überall eben. Angefangen wird um 6:30 im Frühdienst, dafür kann man aber um 14:30 gehen. Alternativ kann man mit dem K2-Dienst mitgehen (10-18:30) und in die Notaufnahme. Aber auch so kann man jederzeit in die INA wenn es etwas spannendes gibt, man wird auch man angerufen wenn man dem Arzt dort Bescheid sagt. Sonst beginnt der Tag mit der Übergabe, dann werden die Patienten gescored und um 8:45 ist Frühbesprechung für alle Stationen, in der alle Bilder vom Neuroradiologen gezeigt werden. Danach ist täglich Oberarzt-Visite, danach bearbeitet man anfallende Aufgaben, meldet Untersuchungen an, geht mal in die Notaufnahme. Ich war dort 5 Wochen, was definitiv zu lange war. 2 bis 3 Wochen maximal reichen.
Dann kam ich auf die Normalstation, auf der eine Ärztin war, die auch noch nicht lange dort ist und eine ganz neue Ärztin. Hier bin ich fast komplett untergegangen, da beide selbst noch geschwommen sind. Sie waren wirklich nett und bemüht aber viel gelernt habe ich nicht. Ich durfte im Wechsel mit der neuen Kollegin punktieren aber man nimmt sich auch gegenseitig die Punktionen weg, wenn man noch eine neue Kollegin und mich einlernt. Dafürkann natürlich niemand etwas und war wohl einfach der falsche Zeitpunkt für meine Rotation. Ansonsten erledigt man hier die Blutentnahmen, Frühbesprechung, Visite, zwei mal die Woche mit OA und einmal mit CA.
Danach habe ich einen Zwischenstopp auf der Intensivstation eingelegt, auch hier waren alle nett aber auch unterbesetzt. Hier konnte ich aber viel sehen und lernen und mir wurde auch vom OA viel beigebracht.
Danach gab es einen neuen Versuch auf der Normalstation, der wirklich ganz anders war, im positiven Sinne. Hier hat sich eine erfahrene Assistentin meiner angenommen und mir alles von A bis Z erklärt. Hier hatte ich auch eigene Patienten die ich von vorne bis hinten inklusive Aufnahme, Punktion, Visite und Brief selbst betreuen durfte. Das war wirklich super und hat sehr viel wett gemacht, was ich bis dahin schlichtweg nicht mitbekommen habe. Auch der andere Assistent dort war erst einen Monat da, hatte aber schon so viel Kompetenz, dass auch er mir viel beibringen konnte. Punktieren durfte ich hier sehr viel.
Leider kam dann zwei Wochen später die nächste neue Ärztin.... Auch sehr nett aber dann musste man sich natürlich auch um sie kümmern, was an sich kein Problem war, ich wurde trotzdem super betreut! Das Problem war dann eher, dass ich dann keinen PC-Platz mehr hatte bzw. ihn teilen musste, was natürlich blöd ist wenn man Briefe oder Anmeldungen machen will. Aber auch da konnten wir uns gut arrangieren.
Einen Tag habe ich noch im Duplex verbracht, wo mir viel gezeigt wurde und ich auch selbst schallen durfte. Dort waren sie wirklich motiviert mir etwas zu zeigen und mich machen zu lassen, wirklich super.
Einmal in der Woche habe ich im Impfzentrum gearbeitet, was wir extra vergütet bekommen haben und wofür wir keinen Fehltag nehmen mussten. Das war wirklich ein super Nebenverdienst und echt nett immer. Auch so besteht die Möglichkeit, am Wochenende Dienste für 16,30 €die Stunde zu übernehmen (jeweils Sa oder So von 8-12 Uhr).
Die Pflege war überall super nett und man konnte mit allen reden und nachfragen.
Zur Lehre: der zentrale Unterricht für alle fand nie statt, genauso wie alle anderen Angebote. Nur der Sono-Kurs hat stattgefunden. In der letzten Woche hätte dann wieder Unterricht stattgefunden. Für diese Covid-bedingte Situation kann natürlich niemand etwas, Ausweichangebote wären schön gewesen.
Lehre der Neuro: Insgesamt hat einmal der Chef ein Teaching mit CT-und MRT-Bildern gegeben und ein OA hat sich drei mal extrem viel Zeit für die neurologische Untersuchung und Elektrophysiologie genommen. Insgesamt hätte es aber durchaus mehr sein dürfen. Ich denke, sie waren von den drei Pjlern einfach selbst überrascht ^^.
Das Team war insgesamt super nett!! Vor allem der Chef ist extrem bemüht um alle und wirklich herzlich. Aber auch die anderen OAs. Mit den Assistenten hat man mehr zu tun und da waren wirklich alle durchweg nett und bemüht mir etwas beizubringen und mich machen zu lassen. Wirklich super.
Alles in allem, hört es sich schlimmer an, als es war, ich hatte wahrscheinlich einfach Pech mit der Verteilung der neuen Ärzte, den anderen PJlern erging es besser. Es hat mir vor allem wegen der guten Atmosphäre und den vielen Möglichkeiten sehr gut gefallen. Wenn noch ein bisschen mehr Lehre stattfindet, kann ich das Tertial uneingeschränkt empfehlen! Aber auch so kann ich sagen: es lohnt sich auf jeden Fall, da man als PJler sehr wertgeschätzt wird und auch gute Betreuung bekommt, da hier nicht so viele Pjler sind. Und ein gutes,nettes und engagiertes Team ist eben durch nichts zu ersetzen.
Bewerbung
Für Externe über die Uni Tübingen innerhalb der nationalen Frist. Frau Klee dort ist aber sehr kompliziert...