Pro:
Gut war die PJ-Fortbildung, welche selbstständig durch die Studierenden in Form einer Fallvorstellung vorbereitet wurde und anschließend mit den ÖÄ/ÖA besprochen wurde. Hier herrschte immer eine nette,offene Atmosphäre und Fragen waren willkommen. Sehr gut waren ebenfalls die Veranstaltungen in der Lehrklinik, die durch die Viszeralchirurgie angeboten wurde (Nahtkurs, Patientengespräch, Laparoskopie). Interessante Inhalte und klinisch relevante Tätigkeiten. Im OP herrschte in der Regel auch eine gute Stimmung und man konnte offen Fragen stellen. Positive Dinge über das Tertial kann ich weiter leider nicht berichten. Die wenigen, guten Lehrveranstaltungen haben nicht das Desinteresse an den Studierenden/Lehre seitens der Stationsärzte/ärztinnen aufgewogen.
Kontra:
Ärztliche Tätigkeiten, die über Blutentnahmen und intravenöse Zugänge legen hinaus gingen, wurden auf Stationsebene nicht vermittelt. Arztbriefe wurden zwar an die Studierenden delegiert, jedoch ohne dass eine Mitteilung über die relevanten, zu beachtenden Inhalte zu dem Krankheitsbild gegeben wurde oder man im Anschluss eine Rückmeldung über die geschriebenen Briefe bekam, selbst wenn man sich diese einforderte. Die Kommunikation mit einigen der Stationsärzte/ärztinnen ging nicht über die noch zu erledigenden Blutentnahmen hinaus. Eigene Gedanken/Fragen zu den Patienten während der Visiten waren unerwünscht und man bekam das Gefühl zu stören. Mehrmals in der Woche wechselte der Stationsarzt/ die Stationsärztin, sodass man nie einen festen Ansprechpartner hatte. Neben der Station haben die Ärztinnen/Ärzte auch Sprechstunden betreut und waren so über mehrere Stunden nicht greifbar. Teilweise wurde die Zuständigkeit erst im Tagesverlauf geklärt. Bei dringenden Angelegenheiten musste erst lange hin und her telefoniert werden, bis sich jemand zuständig gefühlt hat. Weiterhin waren die Studierenden für die Aufnahme der Patienten im zentralen Patientenmanagment zuständig. Die Einarbeitung fand nur von Student zu Student statt und es war kein ärztlicher Mitarbeiter für Rücksprachen verfügbar. Die hier erhobenen Befunde wurde nicht weiter beachtet oder geprüft. Im Allgemeinen war man die meiste Zeit sich selbst überlassen. Wurde die Zeit dann für Selbststudium genutzt und man war nicht sofort für die Ärztinnen/Ärzte verfügbar bzw. musste erst auf dem PJ-Telefon angerufen werden, um die nächste Blutentnahme zu tätigen, ein Ernährungskonsil oder Physiotherapie anzumelden, herrschte schlechte Stimmung. Als Student war man definitiv kein Teil des Teams und der Umgang mit den Studierenden war zum Teil despektierlich.