Ich habe auf der Geriatrie mein Inneres Tertial absolviert. Das ist nur möglich, wenn man dies mit ausreichend Vorlauf mit dem Chefarzt der Geriatrie abspricht, aber der freut sich riesig, wenn mal ein PJler zu ihnen kommt und ich kann es nur jedem empfehlen. Während es in Hennigsdorf als innere Abteilung nur eine Kardiologie gibt, in der man als PJler automatisch eingesetzt wird, wenn man nichts anderes abspricht, kann man in der Geri den kompletten Querschnitt der Inneren und Überschneidungen zu anderen Fachrichtungen kennenlernen: Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, Diabetes, Niereninsuffizienz, COPD, Lungenfibrose, Knochenbrüche ... es ist alles dabei. Und der Altersschnitt der Patenten ist auch nicht anders als in der Kardio. Da ich auf der Geri seit sehr langer Zeit die erste PJlerin war, waren sie unglaublich nett zu mir. Ich musste Blutabnahmen nur machen, wenn ich sonst nichts anderes verpasste (habs aber trotzdem viel gemacht, um zu helfen), und insbesondere der Oberarzt hat sich unendlich viel Zeit genommen, mir vieles zu erklären. Es war fast wie im Staatsexamen, wenn er mich in der Visite gefragt hat, was man denn in diesem Fall machen müsste. Wenn ich es nicht wusste, hat er es mir erklärt. So habe ich unendlich von seinen Fragen profitiert obwohl ich oft genug zugeben musste, dass ich keine Ahnung habe. Doch mein Notitzbuch war am Ende der Zeit in der Gerie gut gefüllt. Eine Fachärzte hat sich außerdem viel Zeit genommen, mir ganz systematisch die Auswertung eines EKGs zu erklären, was ich in der Zeit in der Geri wirklich gut festigen konnte. Da die Ärzte in der Geri nicht Mittagessen gehen, muss man sich einfach in einer passenden Gelegenheit zum Mittagessen verabschieden, aber alle haben dafür großes Verständnis und bei mir hat es jeden Tag geklappt, dass ich rechtzeitig in der Kantine war. Nachmittags macht man in der Regel eine (ausführliche) Aufnahme und schreibt ggf. noch einen Brief oder fängt damit an. Neben dem unglaublichen Wissenszuwachs, den ich in der Geri hatte, hat mir dort vor allem die Behandlung der Patienten unglaublich gut gefallen. Denn in der zweiwöchigen Komplextherapie hat man wirklich mal Zeit, alle Probleme der verschiedenewn Organsysteme des Patienten anzugehen und es ist sehr befriedigend zu sehen, wie sehr die Patienten von dieser zweiwöchigen Therapie profitieren.