Kurzinfo: Wer Spaß und Begeisterung für Chirurgie aufbringt, ist hier genau richtig.
Positiv:
Super Tolles PJ Tertial, insbesondere die praktische Ausbildung betreffend. Man hatte viel Gelegenheit,
chirurgische Skills anzuwenden und zu lernen , vorallem in der Notaufnahme, sowie im OP.
Das ganze Team der Klinik war ausnehmend freundlich, das Mittagessen gut und kostenlos.
Negativ:
Es wird keine Wohnung gestellt, theoretische Ausbildung kam leider oft zu kurz, keine große Möglichkeit Freizeitausgleich zu erarbeiten (max 3 Tage)
Langtext:
In der BG Klinik in Murnau verbrachte ich mein erstes Tertial in Fach Chirurgie. Aufgrund der Examensabsage des M2
im Frühjahr 2020 startete ich einen Monat früher als geplant. Trotzdem lief am ersten Tag organisatorisch alles sehr gut
von der Stelle. Man bekommt Kleidung von der Wäsche (dort kann man sich immer vormittags neue abholen, eine Karte für den Automaten bekommt man nicht )
Parkkarte, Schlüssel, Essenskarte, Diensthandy und unterschreibt alle Verträge auch wegen Gehalt. Die PJ Beauftragte Frau Enz ist sehr zuvorkommend und hilfsbereit.
Die ersten zwei Rotationen ist man fest eingeteilt, die anderen zwei Monate konnte man sich die Station/Abteilung aussuchen.
Es wird versucht, dass jeder Student in die Notaufnahme kann, das große Highlight in Murnau.
Genereller Tagesablauf: jeden Tag Frühbesprechung um 7:45 Uhr (man sollte so 7:25 Uhr auf Station bei den Assistenten vorbei schauen, ob irgendwas dringendes noch ansteht), danach entweder Visite oder gleich in den OP. Man ist je nach OP, Teambesetzung und Operatuer auch schon mal erste Assistenz. Man bekommt das tolle Gefühl, wirklich Teil des operativen Teams zu sein. Mittagessen ist in einem Slot von ca 2h um die Mittagszeit in der Mensa möglich, man kann sich auch essen zurücklegen lassen, falls man gerade noch im OP ist. 15:15 Uhr war immer Nachmittagsbesprechung mit OP Programm für den nächsten Tag ggf. stellt man Patienten auch selber vor. Danach ist eigentlich Feierabend. Einmal in der Woche war allgemeine Fortbildung, sowie PJ Unterricht, der leider bei uns wegen Corona nur sehr unregelmäßig stattfinden konnte.
Auf manchen Stationen ist ein Blutentnahmedienst vorhanden, auf anderen ist man selber am Patienten. Man wird aber niemals nur auf diese Rolle reduziert.
Neben Begleitung der Visiten, ist man auchmal für Verbandswechsel und Briefe verantwortlich. Die ärztlichen Kollegen waren immer sehr nett zu uns Studenten.
In der Notaufnahme unterstützt man das Team, nimmt selbst Patienten auf und stellt sie den Assistenten vor. Man darf jede Wunde nähen, die einem unter die
chirugischen Hände läuft, wenn die Assistenten von den eigenen Fähigkeiten überzeugt sind. Man ist Teil des Schockraum Teams. In Murnau ist ein Helikopter stationiert, je nach Tag kommen mehrere Schockräume an. In dieser Zeit lernt man sehr viel, vorallem selbstständiges und strukturiertes Arbeiten.
Fazit:
Insgesamt habe ich sehr viel Zeit im OP verbracht, konnte auch bei Operationen aktiv assistieren. Insgesamt lernt und sieht man sehr viel Praktisches,
der Theorieunterricht fand wegen Corona nur grob alle zwei Wochen statt. Wer Spaß und Begeisterung für Chirurgie aufbringt, ist hier genau richtig.
Landschaftlich liegt die Klinik natürlich fantastisch gelegen, sodass man auch in wenigen Minuten in den Bergen ist.
Ein Nachteil ist nur, dass man selber eine Wohnung organisieren muss, da das Wohnheim nicht an Studenten vermietet wird.
