Ich habe mein Innere-Tertial auf insgesamt 4 Stationen (je zwei der I. und der III.Med) verbracht.
Eine Station davon war die Covid-Station, auf der man eigentlich nur zum Blut abnehmen eingesetzt war. Viel lernen konnte man hier meiner Meinung nach nicht, dafür konnte man aber öfter früher nachhause gehen. Eine Einweisung wie man die Schutzkleidung an- und abzulegen hat gab es nur sehr kurz mit dem Hinweis man solle sich einfach im Internet Videos dazu ansehen. Während meines Einsatzes auf der Station hieß es, dass Studenten keine Covid-Impfungen erhalten, sodass ich die Zeit auf der Station als sehr frustrierend empfand, da man gemerkt hat, dass man keinen großen Stellenwert einnimmt, keine wirklichen ärztlichen Tätigkeiten erlernt und einfach nur eine billige Hilfskraft zum Blutabnehmen ist.
Auf den anderen Stationen sah dies dann schon etwas anders aus. Neben Blutentnahmen und Zugänge legen übernahm man hier die üblichen Aufgaben wie Patientenaufnahmen sowie -untersuchungen und konnte sich, je nach Ärzteteam, auch in die weitere Betreuung der Patienten einbringen und die weitere Therapie planen.
Meiner Meinung nach kam die Therapieplanung und Betreuung der Patienten über die Aufnahme hinaus auf jeder Station etwas zu kurz. Dies war jedoch meist einfach dem Zeitdruck unter dem die Assistenten standen geschuldet und von daher nahm ich es ihnen auch nicht übel.
Alles in allem konnte man immer Fragen stellen und durfte bei allen möglichen Interventionen zusehen und diese zum Teil auch selbst durchführen (z.B. ZVKs legen, Pleurapunktionen, Aszitespunktionen, Liquorpunktionen etc.).
V.a. in der III.Med haben sich die Ober- und Assistenzärzte um die Lehre der PJler gekümmert und zum Teil, trotz Corona, eigenen PJ-Unterricht für die PJler der Station angeboten, sodass man nicht komplett auf PJ-Unterricht verzichten musste. Es wurde sich außerdem darum bemüht, dass PJler Impftermine erhalten können. Diese fanden zu meiner Zeit dann zwar nicht statt, der Wille war jedoch, im Gegensatz zur I.Med, da.
Generell sind die Ärzteteams immer sehr nett gewesen. Die nichtärztlichen Botengänge hielten sich, im Gegensatz zu meinen Famulaturen an der Uniklinik, in Grenzen. Alles in allem würde ich es, je nach Station, als mittelmäßiges bis gutes Tertial bewerten.