Das Klima auf der Palliativstation war super angenehm! Dienstbeginn ist um 8 Uhr, dann folgen (meist wenige) Blutentahmen bis zur Frühbesprechung um 8:30. Bis zur Visite um 9:45 bleibt Zeit für übrig gebliebene Aufgaben und Frühstück. Die Visite ist trotz geringer Patientenzahl (höchstens 8) recht lang, meist bis 12 Uhr, da man sich den Patienten ausgiebig widmen will und oft auch längere Gespräche mit ihnen führt. Nach der Visite beschäftigt man sich mit Aufnahmen, Arztbriefen und allem sonstigen. Dienstschluss für PJler ist um 16 Uhr, das wird auch eingehalten, meist geht man eine halbe Stunde früher/ später.
Als PJler hat man eigenständige Aufgaben, dazu gehören die Blutentnahmen, Aufnahmeuntersuchungen, Anmeldung von allem möglichem und verschiedenste Extraaufgaben. Zu diesem Zweck hat man auch im Arztzimmer einen eigenen PC. Natürlich gibt es auch PJ-typische Botengänge, die man manchmal erledigen muss, aber bei der Visite und den Aufnahmegesprächen kann und soll man eigentlich immer dabei sein. Mittagessen war fast immer möglich, auch wenn viel zu tun war, wurde es einem ermöglicht, wenn man wollte. Nach ein paar Wochen wird erwartet, das man einen eigenen Patienten aufnimmt und diesen dann auch betreut. Dabei wird einem aber immer bei Rückfragen geholfen.
In regelmäßigen Abständen fanden auch Supervisionen auf Stationen statt, bei denen mit Psychologen und Stationspersonal in geschütztem Raum gemeinsam über die Geschehnisse auf Station sprechen konnte, die einen belasteten. Auch hier konnte man als PJler immer teilnehmen. Auch sonst war eigentlich jeder auf Station bereit, mit einem über belastende Situationen zu sprechen, das gehört dort zum Alltag dazu.
Zum Innere-PJ Unterricht konnte ich immer gehen (solange er Corona bedingt stattgefunden hat) und zusätzlich gab es einmal die Woche ein Gespräch abwechselnd mit Oberärztin und Chefarzt, zu dem meist ein Thema (wir Übelkeit, Schmerzen..) vorbereitet werden sollte. Die "Abfrage" geschah dabei aber in unaufgeregter Atmosphäre, bei der man auch andere Dinge aus dem Stationsalltag ansprechen konnte.
Eigentlich wäre auch eingeplant gewesen, dass ich zusätzlich ein paar Wochen in einem Hospiz, im SAPV und im klinikinternen Palliativteam verbringe, dass fiel aber COVID-bedingt aus.
Ich war insgesamt wirklich super zufrieden mit meinem Wahltertial und würde mich jederzeit wieder so entscheiden!
Bewerbung
Anmeldung lief normal über die Uni. Bemerkenswert ist aber, dass immer nur 1 PJler pro Tertial genommen wird!