Tätigkeit:
Insgesamt kann ich die Zeit am USZ in der Derma nur empfehlen. Ich habe das Tertial gesplittet und würde das auch weiterempfehlen, um einen Einblick in beide Arbeitsweisen in Deutschland und der Schweiz zu bekommen.
Das Team ist ausnahmslos sehr nett. Klar gibt es kleinere Jobs, die etwas nervig sind (Visitendokumentation, Vorbefunde anfordern), aber man muss kein Blut abnehmen oder Zugänge legen (wird alles von der Pflege in der Schweiz übernommen). Die Oberärzte geben sich sehr viel Mühe mit dem Teaching für die UHUs, man nimmt an allen internen Weiterbildungen teil (Mittagsvisiten täglich, Histokonferenz wöchentlich, Assistentenfortbildung wöchentlich) und besucht auch die Tumorkonferenz, falls man einen Tumorpatienten betreut. Die Aufgaben der UHUs auf Station sind sehr klar und werden auch erwartet: Eintrittsberichte (also Aufnahmen), Statusberichte, kontinuierliche Verläufe und Austrittsberichte schreiben; PEs machen, Abstriche machen … Wenn man sich gut anstellt, kann man auch eigene Patienten in Rücksprache mit dem AA und OA betreuen. Es gibt wirklich mega viel zu lernen und zu sehen. Man sollte die Zeit echt nutzen, viel mitzunehmen, da die wissenschaftliche und klinische Ausbildung echt gut ist.
Was mich wirklich gestört hat, war die Tatsache, dass die Derma zwei Standorte hat: Im Zentrum und am Flughafen und man dadurch in den Wochen, in denen man am Flughafen (Circle) ist, von der Vogelsangstrasse ca 30 min Tram fahren muss. Ausserdem ist das Team dadurch permanent getrennt und man muss sich zu einigen Fortbildungen via Skype/Zoom zu schalten. In der nahen Zukunft soll die Derma wohl umziehen, aber wie es dann genau ist, weiss man wohl noch nicht.
Arbeitszeiten:
Es wird nicht gestempelt, aber man muss in der Regel um 8:00 Uhr beginnen. Am Circle ist man meist zwischen 16-17 Uhr fertig. Die Stationsarbeit kann sich aber ziehen und nicht selten bis 19:00 Uhr oder später gehen.
Es erfolgt eine Einteilung der Unterassistenten (UHUs) mit Dienstplan. Man kann aber auch Wünsche äussern, welche meist berücksichtigt werden können.
Unterkunft:
Die Vogelsangstrasse ist ein mega cooles Wohnheim: Man findet durch die Gemeinschaftsküchen mega schnell Leute, mit denen man abends Kickern oder Billard spielen kann. Und die Küchenpartys sind legendär. Es ist zwar etwas teuer, aber die Zimmer sind modern und sauber. Unbedingt eigenes Geschirr mitbringen. Es gibt zwar „gemeinschaftliches“ Geschirr in den Küchen aber fürs eigene Hygieneempfinden tat das nicht so gut. Adiletten sind für die Duschen ein Muss, aber da Du Dir gerade eine PJ Bewertung zur Dermatologie durchliest, ist das wahrscheinlich selbstverständlich.
Freizeit:
Ja Züri ist eine super geile Stadt, könnte jetzt tausend Sachen aufzählen, die mir gefallen haben. Loorenkopf, Ütliberg, Käferberg, Zürisee, Limmat, Viadukt, Ramen bei Miki, … und das alles während Corona.
Urlaub/Dienste:
Man hat in der Schweiz zwei Urlaubstage / Monat, welche nicht als Urlaubstage in Deutschland zählen. Man muss einen Wochenenddienst / Monat machen. Dieser wird mit einem freien Tag kompensiert.
Wichtig: Wenn ihr die Sprache am Anfang nicht versteht, immer nachfragen!
