Dies war das beste Tertial, was ich mir nur hätte wünschen können. In der Klinik herrscht unter dem Personal eine sehr angenehme Stimmung, sowas habe ich noch nie zuvor erlebt. Die PJler werden sofort integriert und sobald man Interesse zeigt auch immer gerne eingebunden und zu spannenden Tätigkeiten dazugerufen. (Wahre Geschichte: Der CA kam einmal vom Patienten zu mir, damit ich die "schöne Divertikulitis" im Sono auch bewundern konnte.)
Es hängt natürlich während der Zeit auf Station davon ab, welchen Mentor man am Anfang zugeteilt bekommen hat, aber soweit sind alle Assistenten, die ich kennengelernt habe sehr nett. Ich habe sehr viel Glück gehabt, mein Mentor hat mich viel mit auf die Funktion genommen, sodass ich extrem viel praktisch lernen und auch selbst machen konnte (Sono, Gastros, Aszitespunktion). Während meiner Stationszeit hatte ich die ganze Zeit ein festes Zimmer, dass ich betreut habe. Damit gingen natürlich alle Rechte und Pflichten einher, die der betreuende Arzt auch hat (tägliche Stationsvisite, Aufklärungen für Untersuchungen, Briefe schreiben und die Untersuchungen auch selbst vornehmen bzw. Ihnen beiwohnen).
Während der Zeit haben wir am Anfang eine feste Rotation geplant. Hierbei kann man von der Inneren auf die ZA, Funktion (GAS und KAR) und ITS rotieren, sowie als Außenrotation für eine Woche entweder auf die Anästhesie oder Radiologie. Ich habe hierauf verzichtet und bin lieber ein bisschen länger auf der Funktion gewesen.
Unter der Woche gibt es insgesamt 4 Fortbildungen. Montags das M3-Seminar beim kardiologischen Chefarzt mit einem zuvor ausgewählten Thema und dann meistens an einem kleinen Fall geprüft. Donnerstags ist immer Sonokurs beim gastroenterologischen Chefarzt - coronabedingt wurden die Gruppen allerdings auf 5 Teilnehmer limitiert, sodass man nur jede 2. Woche daran teilnehmen konnte. Die ACH- und UCH-Seminare fand abwechselnd statt. Und am Freitag endete die Woche immer mit einem EKG-Seminar, zu dem die Studis selbst spannende EKGs über die Woche sammeln und dann mitbringen.
Während meiner Zeit waren wir insgesamt 10 PJler im Haus von denen viele auch im Turm (Personalwohnheim) nebenan gewohnt haben. Jeden Mittag haben wir uns angerufen und in der Mensa gemeinsam gegessen. Das Geld fürs Mittagessen und die Wohnung wird einem direkt vom Lohn abgezogen.
Die Wohnung ist eine 1-Zimmer-Wohnung mit eigenem Bad, kleiner Kochzeile und Balkon ca. 2-3 Minuten vom Krankenhaus entfernt. Das einzige Manko ist ein fehlender Backofen.
Alles in allem hätte ich mir kein besseres Tertial vorstellen können und kann diese Erfahrung nur jedem anderen PJler empfehlen. :)