PJ-Tertial Neurologie in Klinikum Bremen-Mitte (12/2020 bis 4/2021)

Station(en)
Station Glocke, ZNA
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Ein lehrreiches und abwechslungsreiches Tertial!

In Bremen gibt bei der Suche nach einem Klinikum mit Neurologie erstens wenige Erfahrungsberichte, zweitens scheinen sie etwas lang her zu sein und drittens scheint die Aufteilung zwischen den großen Kliniken in Bremen etwas undurchsichtig. - aber kein Problem, damit kann ich hoffentlich ein bisschen aufräumen.

Vor einigen Jahren teilten sich die Kliniken Bremen -Mitte und -Ost eine Neurologie an zwei Standorten, was sich nicht wirklich immer als praktikabel herausstellte. Zu Beginn 2020 vollzog man dann den Schritt die neurologische Klinik als eigenständige Abteilungen an den jeweiligen Standorten aufzuteilen.

So findet man am Klinikum Bremen-Mitte eine der größten Stroke-Units in Norddeutschland mit angegliederter Allgemeinneurologie und in Bremen-Ost eine Neurologische Station mit Stroke-Unit und Frührehabilitation.

Generell bietet das Klinikum Bremen Mitte Rolle Rahmenbedingungen für PJlerInnen. Man kommt wirklich mit vielen Studenten anderer Universitäten zusammen. In Coronazeiten war es leider etwas schwierig etwas gemeinsam zu unternehmen, aber bei den diversen Seminaren gibt es viele Möglichkeiten zum Austausch. Jeder Student erhält einen PC-Zugang mit allen Berechtigungen wie sie ein Arzt hat, um u.U. jede Tätigkeit ausführen zu können. Jeden Tag werden ein oder mehrere Seminare angeboten. Mein persönliches Schmankerl jede Woche war das EKG-Seminar, nach dem kein EKG einen mehr überraschen kann. Zuletzt ist die Bezahlung von 649€ nicht unerheblich. Sollte es mit der Wohnungssuche in Corona-Zeiten mal schwierig sein, hilft das Klinikum mit günstigen und modernen Wohnmöglichkeiten auf dem Gelände flexibel aus. Es gibt leider nur drei PJ-Wohnungen, die natürlich schnell vergriffen sind.
Leider nur davon gehört, aber nicht erlebt, ist eine PJ-Woche, in der Studenten auch aus den anderen Kliniken in Bremen gemeinsam Seminare, Kurse etc miteinander machen können.

Jetzt aber zum eigentlichen Tertial. Da kann ich hauptsächlich über das Klinkum Bremen-Mitte (mit viel Begeisterung) berichten:
Ich hatte das große Glück mit zwei weiteren PJlerInnen in der Abteilung eingesetzt zu sein. Wir konnten uns immer flexibel zwischen der Stroke-Unit, der Normalstation und der Notaufnahme aufteilen. Bei Lust und Laune konnte man noch in die Elektrophysiologie, die Halsduplex und auch in die Neuroradiologie/Angiographie inkl. Interventionen rotieren.
Zu den Aufgaben eines PJlers lässt sich sagen: alles kann, nichts muss. Und zu mir "alles" ist auch wirklich alles gemeint. Man betreut seine eigenen Patienten unter Supervision des Oberarztes von Anfang bis Ende, kümmert sich um die Planung der Diagnostik, der Therapie und der weiteren Versorgung der Patienten. Man wird schnell fit in Lumbalpunktionen, neurologischer Untersuchung und Arztbriefen. Und eben das sehe ich als den großen Vorteil. Man verbleibt nicht in dem "Über-die-Schulter-Schauen", sondern wird wie ein vollwertiger Kollege betrachtet. Keine Angst, Erwartungen diesbezüglich gibt es nicht. Vorwissen zur Neurologie muss man nicht mitbringen, das klappt alles, je mehr Patienten man im Laufe seines Tertials sieht. Es bleibt viel Zeit für spontan eingeschobene Patientenvorstellungen der Oberärzte, interessante Fälle oder Festigung der theoretischen Grundlagen. Nicht selten kommen im ganzen Haus interessante neurologische Konsile auf, die die ganze Bandbreite der Neurologie aufzeigen.

In das Team konnte man sich schnell integrieren und alle haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Man kann wirklich alles offen besprechen und auch ein paar Tage frei oder mal ein früher Feierabend ist, ohne gleich Fehltage zu nehmen, immer möglich. Arbeitsbeginn ist immer 8 Uhr und der Feierabend winkt dann so gegen 16 Uhr.

Alles in allem eine klare und ehrliche Empfehlung zum PJ in Bremen und insbesondere in der Neurologie des Klinikums Bremen-Mitte.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
EKG
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
EKGs
Punktionen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
649

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07