Mein PJ-Tertial in Tutzing hat meine Erwartungen übertroffen. Am 1. Tag wird man vom sehr freundlichen PJ-Beauftragten empfangen und mit Schlüssel, Telefon und wichtigen Unterlagen ausgestattet. Daraufhin bekommt man eine ausführliche Führung durch alle wichtigen Bereiche und wir auch direkt dem gesamten anwesenden OP-Team vorgestellt. Auch im weiteren Verlauf des PJs hat er sich immer wieder selbstständig gemeldet und vergewissert, dass alles gut läuft oder ob er etwas optimieren kann. Man konnte sich jederzeit bei Bedarf bei ihm melden.
Die erste Hälfte meines Tertials war ich im OP-Bereich eingeteilt. Hier durfte ich mich täglich für einen der 5 Säle entscheiden und dann mit dem Team aus Anästhesist:in und Anästhesiepfleger:in die Patienten betreuen. Hierbei wurde mir von Anfang an viel erklärt und ich durfte jederzeit alle Fragen stellen. Von Anfang an durfte ich unter Aufsicht Nadeln legen, Patienten präoxygenieren, mit Maske beatmen, LAMAs schieben, intubieren und das Narkosegerät einstellen. Des weiteren durfte ich unter Aufsicht arterielle Zugänge legen. Im weiteren OP-Verlauf habe ich die Patienten bis zur Ausleitung mitbetreut und konnte durch die verschiedenen Eingriffe und Grunderkrankungen viel über die Narkoseführung lernen. Durch viele Nachfragen hatte ich jeden Tag kleine Teaching-Einheiten. Am Ende durfte ich unter Aufsicht selbstständig die komplette Narkose führen. Die Stimmung im gesamten OP war immer ausgesprochen freundlich.
Währenddessen war ich eine Woche in der Prämedikation und im Schmerzdienst eingeteilt, hier habe ich von den zuständigen Anästhesisten und der Pain Nurse viel gelernt. Leider konnte ich nicht mit Notarzt fahren, da coronabedingt aktuell keine Praktikant:innen mitgenommen werden.
Im Anschluss daran war ich 2 Wochen auf der Palliativstation. Hier wurde ich gut in das interdisziplinäre Team eingebunden und konnte die die Oberärztin bei ihrer Arbeit begleiten. Dies hat mir einen Einblick in dieses sehr besondere Fachgebiet gegeben.
Daraufhin war ich 3 Wochen in der Schmerzklinik in Feldafing (es fährt ein Bus vom Bahnhof Tutzing bis direkt vor die Klinik, den auch viele Mitarbeiter:innen nehmen). Hier bekam ich Einblick in den stationären und ambulanten Aufenthalt der Patienten, habe Visiten, Interventionen und alle Therapien des multimodalen Konzepts begleitet, Patienten selbstständig aufgenommen und untersucht, diese dann vorgestellt und Arztbriefe geschrieben. Die Mitarbeiter:innen sind alle sehr freundlich und waren immer bereit gestellte Fragen zu beantworten und mir viel zu erklären. Während meiner Zeit in Feldafing bekam ich jede Woche mindestens 1 Stunde Einzelunterricht beim Chefarzt. Neben dem inhaltlichen Teaching war er sehr bemüht mir Tipps für mein Examen und das spätere Arbeitsleben zu geben. In der letzten Woche meines Tertials simulierte er mit mir zudem den 1. Prüfungstag des 3. Staatsexamens.
Generell fand der PJ-Unterricht regelmäßig wöchentlich statt, gegebenenfalls brauchte man nur nachzufragen und er wurde organisiert.
Zum Ende meines Tertials war ich 2 Wochen auf der Intensivstation. Auch hier war das Team ausgesprochen nett, erklärte mir viel und beantwortete alle meine Fragen. Ich durfte Patienten untersuchen und bekam einen Einblick in die postoperative Betreuung. Zudem erhielt ich viele Teaching-Einheiten vom leitenden Arzt der ITS und durfte unter seiner Aufsicht einen ZVK legen.
Zusammenfassend konnte ich in diesem Tertial sehr viel lernen, ich musste nie lästige Aufgaben erledigen und konnte frei mitbestimmen, wie ich meine Zeit in Tutzing gestalte.