Ich bewerte mit den oben gegebenen Noten ausdrücklich die Rotation in die Notaufnahme, da die Erfahrungen in den 3 Abschnitten sehr unterschiedlich waren und eine gemittelte Note nicht wirklich Sinn ergeben würde.
ITS: Das Team der ITS ist freundlich und man wird sehr nett willkommen geheißen; ich habe sowohl Zeit auf der "normalen" ITS/IMC, als auch im Weaning-Bereich verbracht - letzterer ist zwar weniger Dynamik unterworfen, man lernt dort allerdings auch einiges, gerade weil auch mal Zeit für Erklärungen ist. Ansonsten ist ITS-typisch wenig eigenständiges Arbeiten angesagt, andererseits bemühen sich die (O)Ä teils sehr, interessante Fälle zu besprechen, gemeinsam zu visitieren, oder einen Ultraschall oder Punktionen machen zu lassen.
Kardio: Leider kein ganz so toller Abschnitt, auch wenn man hier deutlich zwischen Station und Funktion (also bspw. Echo) unterscheiden muss. Im Echo und auch im Herzkatheterlabor war man stets willkommen, und, je nach KollegIn, wurde viel erklärt und man durfte auch selbst mal den Schallkopf schwingen. Gerade den PJ-Beauftragten Dr. Robinson, einen der kardiologischen Oberärzte, muss man hier erwähnen, da für ihn Studentenunterricht tatsächlich etwas Schönes und keine dröge Pflichtarbeit ist - und das merkt man seinem Unterricht auch an. Auf Station hingegen habe ich mich extrem gelangweilt. Man latscht morgens bei Visite mit, selbst Patienten zu betreuen ist meist "keine Zeit", Überlegungen zu Medikationsänderung oder sonstigen Anordnungen werden nicht unbedingt mitgeteilt. Danach werden Briefe geschrieben, da aber für StudentInnen oft kein Platz frei ist, kann man den mobilen, winzigen Visitenlaptop benutzen - toll. Ein Feedback zu meinen Briefen habe ich eigentlich nie bekommen, auch musste ich jede Tätigkeit und Erklärung selbst einfordern - ein "hey, schau dir mal das EKG hier an", "das Röntgenbild von Patient XY ist da", oder sogar "magst du mal für XY einen Brief schreiben" kam selten bis nie vor; irgendwann hat man dann auch selbst nicht mehr so viel Lust. Das liegt sicher auch viel daran, dass die StationsärztInnen teils sehr neu und damit selbst noch "betreuungsbedürftig", oder sehr mit Arbeit belastet waren. Leider hat das zur Folge, dass man selbst viel sitzt, mal Briefe vor sich hin schreibt, und wenig besprochen wird.
ZNA: Ich kann nur sagen: Super! Man wird von Anfang an zu eigenständigem Denken und Arbeiten "erzogen", kann jedoch jederzeit Fragen stellen oder sich rückversichern. Zudem nehmen sich die OÄ sehr viel Zeit auf Fragen einzugehen oder Inhalte zu vermitteln, ein Highlight ist bspw. das sonografisch gestützte Punktieren von Tofu, um Zugänge legen zu üben. Man betreut "eigene" Patienten von Ankunft bis Verlegung, veranlasst selbst Untersuchungen und bespricht die Fälle oft auch mit KollegInnen anderer Fachabteilungen, zu denen die PatientInnen verlegt werden sollen. Das alles ist eine gute Gelegenheit, strukturiertes Übergeben und Priorisieren zu üben. Auch das Pflegepersonal ist sehr nett und hilfsbereit, wenn man selbst mit anpackt und nicht nur zuschaut wird man hier sehr herzlich empfangen. Kann jedem, der lernwillig ist und Spass an Notfallmedizin hat, nur empfehlen, hier im PJ vorbeizuschauen. Gerade bei OA Eichhorn ist man in wirklich guten Händen!