PJ-Tertial Unfallchirurgie in Albertinen Krankenhaus (12/2020 bis 3/2021)

Station(en)
Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Leider war mein Wahltertial in der Orthopädie/Unfallchirurgie stark durch die Corona-Pandemie eingeschränkt. Aufgrund der hohen Fallzahlen im Krankenhaus war die Stimmung sehr angespannt und ich wurde am ersten Tag von der Chefin mit den Worten "Ich wollte doch keine PJler mehr" begrüßt. So wurde ich in den ersten Wochen regelmäßig um 11 Uhr nach Hause gschickt, weil es kaum OPs und orthopädisch/unfallchirurgische Patienten gab und ich mich sonst nur anstecken würde. Mit der Zeit besserte sich die Lage im Krankenhaus und es gab einen mehr oder weniger geregelten Tagesablauf. Dieser begann um 7 Uhr zunächst mit den Blutentnahmen, an denen sich jedoch alle Assistenten außer der Sationsarzt beteiligt haben, so dass es meist nur 3-4 Blutentnahmen für einen selbst waren. Um 7.30 Uhr fand die Frühbesprechung mit der Befundung der radiologischen Bilder vom Vortag statt. Danach konnte man relativ frei entscheiden, ob man in die Notaufnahme (Patienten untersuchen und vorstellen) oder auf Station (Visite, Arztbriefe und Reha/Geriatrie-Anträge schreiben) gehen wollte. Außerdem konnte man bei jeder OP zuschauen und auch regelmäßig assistieren. Je nach Operateur durfte man auch ab und zu nähen. Mittagessen war jeden Tag möglich und gab es gegen Essensmarken für PJler kostenlos. Meist konnte man gegen 15 Uhr oder auch schon früher nach Hause gehen. Das Team der Unfallchirurgie war zum größten Teil sehr nett und bereit einem viel zu zeigen und erklären. Die Orthopäden (Belegärzte) waren pandemiebedingt zu Beginn kaum im Haus und hatten auch danach eher wenig Interesse an PJ-STudenten.
Studientage gibt es an den Lehrkrankenhäusern des UKE prinzipiell 1x pro Monat, welche mit Anwesenheitspflicht am UKE als Vorlesungen stattfinden. Coronabedingt wurden die Lehrmaterialien jedoch online zur Verfügung gestellt und die Anwesenheitspflicht ausgesetzt, so dass man an den Tagen frei hatte.
Der PJ Unterricht des Albertinen-Kranknehaus fiel die ersten zwei Monate leider ebenfalls ersatzlos aus. Danach wurde der Unterricht 2-3x pro Woche als online Seminar abgehalten. Hierfür gab es jedoch keinen Raum mit PCs zur Teilnahme im Krankenhaus. Es hieß dann wir sollten uns eine frei Ecke suchen und mit unserem Handy (ohne WLAN im Krankenhaus) teilnehme und zur Not Datenvolumen nachkaufen, wenn uns der Unterricht wichtig sei. Von zu Hause am Unterricht Teilzunehmen war nicht vorgesehen, da dieser von 14-15 bzw 15-16 Uhr stattfand und somit in unserer Arbeitszeit lag. Nach individueller Absprache mit der Station war es jedoch den meisten PJlern doch möglich für den Unterricht nach Hause zu fahren.
Impfungen: Nachdem zu Beginn alle PJler relativ schnell Impftermine erhalten hatten, wurden diese aufgrund von Knappheit des Impfstoffes wieder abgesagt. Daraufhin wurde eine krankenhausinterne Impfrangliste erstellt, wo die PJler trotz Einsatz in der ZNA und teilweise auch auf der Intensivstation zusammen mit der Haustechnik auf Platz 7 (dem letzten Platz) eingeordnet wurde. Insbesondere die Kommunikation war bei diesem Thema leider sehr schlecht. Ich habe meine Impfung dann im Verlauf über das UKE erhalten, später wurde die Impfrangliste des Krankenhauses aber wohl noch abgeändert.
Insgesamt war das Tertial inhaltlich in Ordnung, aber von der Organisation (kein Praktiukumsvertrag, kein eigener Account für das Computersystem, Organisation des PJ-Unterrichts und der Impfungen) leider mit Abstand mein schlechtestes Tertial.
Bewerbung
Die Bewerbung erfolgte über das PJ Portal.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Rehas anmelden
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 2.2