Als PJler im internistischen Tertial rotiert man à 8 Wochen auf zwei der insgesamt drei möglichen Abteilungen (es gibt zwei PJ-Plätze für Kardio (Station 7B und 7C), einen für Gastro (Station 12C) und einen für Infektio (Station 12B)). Ich gehe hier auf meine Rotation auf der Kardiologie ein.
Das ärztliche Team auf der Kardiologie war freundlich. Auf den Station gab es überwiegend Assistenzärzt:innen sowie eine Fachärztin. Insgesamt gibt es einen großen Durchlauf sowohl an Patient:innen als auch an Assistenzärzt:innen. Die Assistenzärzt:innen waren alle freundlich und bemüht uns etwas beizubringen, was jedoch (verständlicherweise) etwas kurz kam, da sie selbst überwiegend mit der Arbeitslast beschäftigt waren. Zu den Oberärzt:innen hatten wir nicht so viel Kontakt. Einige waren sehr nett, allerdings haben sich die Kardiologie des AVK und des Wenckebach-Klinikums zusammengeschlossen, sodass nun die Oberärzt:innen alle zwei Wochen zwischen den Häusern rotieren. Der leitende Oberarzt sowie die Chefärztin sind eher unangenehm, zu ihnen hat man aber kaum Kontakt.
Zu meinen üblichen Aufgaben gehörte natürlich das Blutabnehmen und Zugängelegen. Daneben habe ich auch Arztbriefe geschrieben. Zudem durfte ich auch Patienten schallen und unter Aufsicht punktieren (Pleura, Aszites, Lumbal). Selbst betreut habe ich leider keinen Patienten. Man konnte immer rechtzeitig gehen. Ansonsten konnte man auch mal früher gehen/länger bleiben, Studientage sammeln, am Wochenende reinkommen und unter der Woche fehlen, etc. Das ganze war vom Zeitmanagement also sehr flexibel gestaltet.
Das AVK sieht eine allgemeine Lehre für PJler vor. Diese bestand aus: Montag EKG-Kurs, Dienstag und Donnerstag allgemeine PJ-Fortbildungen (Unterricht aus allen Abteilungen des AVK) und Mittwoch Neuro-Fortbildung (auch als Prüfungsvorbereitung, falls man einen neurologischen Status erheben soll, Hirnnerven prüfen soll oder so). Die Veranstaltungen wurden per Zoom gehalten und fanden überwiegend auch statt. Von Seiten der Kardiologie gab es, abgesehen vom EKG-Kurs (der sinnvollerweise vom rhythmologischen Oberarzt gehalten wird), leider keinen.
Das Arbeitsklima war angenehm, wobei man auch die Dynamik einer Kardiologie spüren konnte (Patienten bleiben sehr kurz, es gibt immer viel zu tun, es herrscht immer etwas Spannung zwischen Pflege und Ärzt:innen, etc.). Aber das hat mich als PJler nicht allzu sehr betroffen.
Kleidung wurde gestellt. Einen Spind gab es leider nicht, allerdings konnte ich mir einen Spind mit einer Assistenzärztinn teilen. Für das Mittagessen erhielt man täglich einen Rabatt von 4.10€, was meistens auch für ein Hauptgericht (sei es vegetarisch oder mit Fleisch) reichte, manchmal musste man noch draufzahlen. Daneben ist am AVK für die PJler:innen in den internistischen und chirurgischen Tertialen eine Woche an der Rettungsstelle vorgesehen und auch die Möglichkeit für Hospitationen (z.B. Radiologie/Sono, Endoskopie, EMG/ENG, Anästhesie, etc.) gegeben.
Mein persönliches Highlight war eine Hospitation in der Rhythmologie des Wenckebach Klinikums mit OA Walzer. Das ist an sich nicht vorgesehen, allerdings konnte ich im EKG-Kurs überzeugen und dadurch bei EPU und Schrittmacherimplantationen zugucken und etwas mitmachen. Zudem konnte man grundsätzlich auch in der Funktionsdiagnostik (Echo-, Schrittmacher-Ambulanz) rotieren. Hierfür musste man sich aber aktiv engagieren, von selbst ist man nur auf Station.