OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Ulm
Kommentar
Viszeralchirurgie:
Die Visite startet ab 7.30Uhr auf Station. Man wird auch aufgefordert sich selbst Patienten auszusuchen und dann im kleinen Rahmen vorzustellen. Ein engagierter Oberarzt kümmert sich gut um die PJler, bietet einen Nahtkurs an und fragt auch hin und wieder nach, wie man zurecht kommt. Der Nahtkurs war echt gut und lehrreich:)
Danach findet die Frühbesprechung statt und dann geht man entweder in den OP, in die Ambulanz (Allgemein, Chefsprechstunde, Prokto, Wundsprechstunde) oder auf Station.
Der Umgang mit dem Chef selbst ist eher schwierig bzw stressig. Er meint es, glaube ich, schon gut, hat einen hohen Anspruch und erklärt einem auch echt viel, aber nach drei Tagen OP mit ihm unter Dauerstress und paar Ausrastern seinerseits war ich dann schon echt fertig. Die anderen Tage im OP waren dagegen echt angenehm.
Di und Fr ist Chefsprechstunde. Hier wird man auch angehalten mitzugehen und man lernt/sieht auch einiges, weil der Chef echt auch hinterher ist, einem etwas zu zeigen/zu erklären. Die Wundsprechstunde am Montag/Mittwoch mit einem angenehmen Team fand ich persönlich auch sehr lehrreich zum Beurteilen von Wunden und dem Handhaben der Wundversorgung, falls man sich auch für Allgemeinmedizin interessiert.
Gegen Ende hatte ich dann aber leider schon den Eindruck, dass man im OP fest als "billige" Arbeitskraft den ganzen Tag eingeteilt ist. Beispielsweise kam es zwei bis dreimal vor, dass ich bei einer längeren OP ohne etwas zu sehen und zu tun (ohne einen Haken zu halten), über eine Stunde still am Tisch stand, ich nicht kurz zum Mittagessen/in die Pause geschickt wurde und schlussendlich bei einer Arbeitszeit im OP von ca. 9-16.30Uhr eine 5min Pause zwischen zwei OPs hatte und ich dann noch gefragt wurde, ob ich nicht noch länger bleiben kann. Oder wir waren gleichzeitig zu dritt im OP, zwei PJler haben in einem Saal einem Oberarzt assistiert und ich war im Nachbarsaal Assistent bei einer Lichtenstein, dass trotz wenig eigenem Personal die Säle laufen konnten.
Gefäßchirurgie:
Ein kleines Team aus Chef, 4 Oberärzten und 4 Assistenten. Wenn man will, kann man immer in den OP oder auch einfach auf Station mithelfen. Frühbesprechung ist um 7.30Uhr. Danach geht man über die Station, schaut sich die zahlreichen Wunden an und visitiert die Patienten. Wenn man motiviert ist, kann man auch den ein oder anderen Patienten vorstellen. Anschließend geht es dann in den OP, was ich meist gemacht habe. Dort hat man dann ein buntes Bild mit langen OPs, wie EVARs oder Bypassanlagen oder Carotis-T/EEAs, oder kurzen Eingriffen wie Zehenamputationen, Vorhofkathetern, Wundrevisionen oder Shuntanlagen. Die Oberärzte schauen auch, dass man zum Mittagessen oder in die Pause kommt, lassen den einen oder andern Zehen einen selbst amputieren und binden einen gut in die OP mit ein.
Auf Station kann man unter Aufsicht selbst die Visite dokumentieren, Briefe schreiben, VAC-Wechsel oder Verbandswechsel vorbereiten und assistieren, Dopplerdrücke messen oder den einen oder anderen Duplex durchführen.
Mega freundliches Team mit lehrreichen Erfahrungen!
Thoraxchirurgie:
Lohnt sich auf jeden Fall das Team aus zwei Oberärzten für eine Woche zu besuchen! Di und Fr ist OP-Tag. Fr teilweise auch am DaVinci. Die zwei Ärzte machen es größtenteils allein, aber man ist dabei und sie erklären einem auch einiges. Sonst geht man chillig über eineinhalb Stunden die 5-10 Patienten visitieren, macht BGAs, unterstützt bei Thoraxdrainagen-Wechsel/Zug, schaut sich Röntgenbilder an und genießt mit den beiden den nächsten Kaffee:)