Vorgesehen ist während des Chirurgietertials eine Rotation in die Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Unfallchirurgie. Weitere freiwillige Rotationen (z.B. in die NC) sind nach Absprache aber auch möglich.
Ich war insgesamt 10 Wochen in der AC und 6 Wochen in der UC.
Zur AC:
Richtig gutes Tertial und eine tolle Abteilung! Man wird von Anfang an von allen ins Team integriert und als ärztlicher Kollege behandelt und betrachtet. Ausnahmslos alle aus der Abteilung sind unfassbar nett und haben ein riesen Interesse daran, einem etwas beizubringen und einen von der Chirurgie zu überzeugen. Es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass PJler vielfältige klinische Essentials (z.B. Anamnese, Untersuchung, Nähen, Knoten, Ultraschall, Port anstechen, Wundversorgung etc) lernen und auch sicher anwenden können.
Beginn ist um 7 Uhr auf Station mit der Visite. Hier wird man einem Bereich fest zugeordnet und kann im Rahmen der Visite die Patienten vorstellen und untersuchen. Anschließend geht es zur Früh- und Röntgenbesprechung. Danach geht es entweder auf die Station, in die Ambulanz oder in den OP. Bei der Stationsarbeit kann man sich nach eigenem Ermessen einbringen. Prinzipiell ist alles möglich; Verbandswechsel, Wundversorgung, Arztbriefe schreiben, Rehaanträge stellen, Untersuchungen anmelden, Sonographien durchführen etc. Alle Tätigkeiten kann man unter Supervision der Stationsärzte durchführen und später auch nach eigenem Ermessen selbstständig. Für das Schreiben der Arztbriefe und Anmelden von Untersuchungen etc hat man auch einen eigenen Arbeitsplatz und Medico Zugang (entweder an einem freien Schreibtisch in einem der Arztzimmer oder in der PJ Bibliothek für die Studenten).
Wenn man gerne in den OP möchte (man wird nicht gezwungen, wer keine Lust auf OPs hat kann das jederzeit sagen) wird man regelmäßig für die verschiedensten Eingriffe als Assistenz mit eingeplant. Hier wird jederzeit geduldig sehr viel erklärt und gezeigt. Man hat fast immer die Möglichkeit zu knoten und zu nähen. Wenn hierbei noch Schwierigkeiten bestehen, nehmen sich die Ärzte gerne Zeit, um einem die verschiedenen Techniken noch einmal in Ruhe außerhalb des OPs zu zeigen. Im Verlauf des Tertials war es auch möglich, kleinere Eingriffe, wie Abszessspaltungen unter oberärztlicher Aufsicht selber durchzuführen.
Die leitende Oberärztin hat immer einen Blick darauf, dass man möglichst viele verschiedene Eingriffe sieht und auch ein Verständnis für die verschiedenen Techniken und OP Verfahren bekommt.
Wenn man nicht im OP ist und auch auf Station nichts zu tun ist, kann man jederzeit in die Ambulanz und hier selbstständig Patienten anamnestizieren, untersuchen und in Rücksprache mit dem Diensthabenden Chirurgen weitere Untersuchungen in die Wege leiten.
Alles in allem ein top Tertial, ich habe unglaublich viel gelernt und mich jederzeit sehr wohlgefühlt. Ich kann jedem, der gerne Chirurgie machen möchte oder zumindest möglichst viel aus dem Tertial für später mitnehmen möchte, nur empfehlen sein Tertial hier in der AC zu machen!!!
Zur UC:
Die letzten 6 Wochen habe ich in der Unfallchirurgie verbracht. Auch hier war das Team wirklich sehr nett und hatte ein Interesse daran, einem etwas beizubringen und viel zu zeigen und zu erklären. Wie schon in der AC konnte man sich frei zwischen Station, Ambulanz und OP bewegen. Grundsätzlich muss ich sagen, dass die Haupttätigkeiten als PJler in der UC tendenziell mehr aus Haken halten im OP und Blutabnehmen auf Station bestanden. Die Arbeit in der Ambulanz war sehr abwechslungsreich, hier durfte ich Patienten untersuchen, Briefe schreiben, Wunden nähen etc.
Also alles in allem konnte man auch hier eine Menge mitnehmen und die Stimmung im Team war wirklich gut.
Alles in allem: hervorragendes Chirurgietertial, genauso wie man es sich wünscht. Gibt zwar keinen festen ´PJ Unterricht`, dafür bekommt man aber im klinischen Alltag genügend Teaching von allen Seiten. Man kann auch jederzeit mal für einen Tag in die Radiologie oder sich die verschiedenen Sprechstunden (Gefäßsprechstunde etc) mit anschauen.