Ganz ehrlich, das einzige was man hier macht ist Blut abnehmen. Ich hab mich so oft beeilt, auf die Frühstückspause verzichtet, um mal bei der Visite mitzulaufen oder mal n Sono mitzumachen, aber Bimboaufgaben gibt es viele und Blutabnahmen ebenfalls, deshalb wird man einfach auf ne andere Station zitiert wenn man mal früh fertig ist. Um da dann weiter zu machen, die Assistenzärzte haben nämlich schon panisch im Haus angerufen wo die PJler sind, es ist keiner auf der Station und die Blutabnahmen stapeln sich.
Ganz bitter ist es, wenn es doch mal zur Visite gereicht hat, der Oberarzt dem Assistenzarzt was sagt und dieser dann dem PJler. Diese Aufgabe muss dann sofort erledigt werden, klar!. Wieder keine Chance nur ansatzweise was zu lernen oder zu sehen.
Schön fand ich aber, dass die Blockstudenten immer bei den Visiten dabei sein durften. Die Oberärzte haben sich sehr um die Blockstudenten bemüht, sie immer auf Visite mitgenommen, haben denen Sachen erzählt, Teaching gemacht, usw. Das ist mir immer aufgefallen, während ich mich mit dem sche** Blutabnahme Tablett an allen vorbeigequetscht habe im Gang.
Weiteres Aufgabengebiet des PJlers in der Inneren im Marienhospital: regelmäßig aus dem 7. Stock ins Erdgeschoss gerufen werden (was bei den Aufzügen schon auch mal 5 Minuten dauert) um einen Venenzugang zu legen. Oder mal n Schellong-Test machen. Oder einen Minimental Test bei einer älteren Oma mit einem Natrium von 120 - die Sinnhaftigkeit erklärt sich mir bis heute nicht. Mit 120 Na kann man durchaus verwirrter sein wie normal, aber hey.
Und dann gibts noch die psychiatrischen Patienten, die in der Notaufnahme liegen und auf einen Transport in die Klinik warten. Die müssen auch betreut werden, also quasi Babysitter an der Tür damit die nicht abhauen. Das darf dann auch der PJler machen.
Nach einigen Wochen und sehr viel Frustration inklusive absoluter Resignation stellt sich also folgendes bei einem ein; 4h drüberrutschen lassen und sich dann verpiepen, denn ob man danach da ist oder nicht interessiert niemanden wenn die Sche**aufgaben durch sind,
Witzige Anekdote am Rande; Das ganze Haus bekommt zwischen den Feiertagen frei, nur die internistischen PJler sind da. Die müssen ja Blut abnehmen. Just saying.
Man denkt jetzt "sag doch was, sprech es an", denn gelernt haben ich und meine PJ-Kollegen absolut nix. Tatsächlich habe ich es 2x angesprochen, da ich auch in die Innere möchte später, aber keine Chance, wurde da sogar dumm angemacht/angeschrien wie ne Furie mit den Worten "ich bin Ärztin, du bist PJler. Das sind deine Aufgaben". Dann wurde mir gesagt wenn ich was lernen möchte kann ich ja um 16 Uhr mal anfragen. So seh ich aus, als ob ich nix besseres zu tun hab wie nach 8h in dem Laden endlich mal , und auch nur wenns grad passt und ganz vielleicht, ein Sonokopf in die Hand gedrückt zu bekommen. Ganz zu schweigen von der Motivation der AÄ zwischen drölf Arztbriefen und Feierabend.
Aber dafür ist ja das PJ da, das ist der Sinn des PJs. Die Bimbo Aufgaben erledigen. Was ein Schmutz!
Faizt: Seid schlauer wie ich. Ich habe von anderen PJlern gehört, dass es dort scheiße ist (als ich in meinem Chirurgietertial im Haus war) und ich dachte ich machs anders. Aber nein. Einfach nein. Es wird sich nix ändern. Als PJler ist man dort einfach nur ne billige Gestalt für 4 Monate .