Das Tertial in der Maistraße hat mir wirklich gut gefallen.
Der Tag beginnt in der Ambulanz und Geburtshilfe gegen 8 Uhr, auf den operativen Stationen bereits um 07:30 Uhr.
In der Ambulanz durfte ich zunächst nur zusehen, nach einigen Tagen auch eigenständig die Anamnese der Patient*innen durchführen und unter Anleitung auch die körperliche und sonographische U ntersuchung. Das war sehr lehrreich, gerade Spekulumeinstellungen konnte ich vorher im Studium nie eigenständig durchführen.
In der Geburtshilfe muss man sich zugegebenermaßen einen eigenen Tagesablauf zurecht legen. In der Früh ist man für die Blutabnahmen auf der Woche und der Pränatalstation zuständig, danach steht es einem frei in den Kreissaal zu gehen, auf der Pränatalstation zu bleiben oder in der Schwangerenambulanz zu sein. Ich hatte im Vorfeld gehört, dass es schwierig werden könnte bei einer Geburt dabei zu sein, vor allem von Seiten der Hebammen. Das hat sich bei mir nicht bestätigt. Ich habe mich am ersten Tag und im Verlauf immer wieder bei den Hebammen vorgestellt und durfte insgesamt bei 14 Spontangeburten dabei zu seine (darunter eine Beckenendlage). Für Sectios wird man angefunkt und ist hier sowieso fest eingeplant. Wenn im Kreisssaal wenig los war habe ich meistens in der Schwangerenambulanz geholfen, hier durfte ich schnell eigenständig Ultraschall durchführen und die Geburtsameldungen der Schwangeren mit meinen Ärzt*innen gemeinsam durchführen.
Auf der Tagesklinik Onkologie hat man keine festen Aufgaben, hier konnte ich Ports anstechen, habe über die verschiedenen Therapiekonzepte gelernt und durfte früh heim gehen.
In der Zeit auf der operativen Station hat man definitiv am Meisten zu tun. Die Visite beginnt um 07:30 Uhr, direkt im Anschluss ist man meistens für den ganzen Tag im OP eingeteilt um Haken oder die Kamera bei laparoskopischen Eingriffen zu halten und kleine Nähte zu machen. Es gab für mich immer genügend Raum fragen zu stellen und die Athmosphäre war sehr angenehm. Wenn man nicht im OP ist kümmert man sich um die Aufnahmen für den nächsten Tag und die Briefe der stationären Patient*innen. Es kann stressig werden, dafür hat man viel Eigenverantwortung, wenn man das möchte und mit den Ärzt*innen abspricht. Ich habe hier noch einige Male die Gelegenheit genutzt um in die Brustsprechstunde zu gehen, um die Patient*innen, die man operiert, auch prä- und postoperativ mal zu sehen .
Zuletzt würde ich jedem empfehlen Dienste mit zu machen! Hier ist man nach der täglichen Arbeitszeit von 07:30 bis 17 Uhr noch im Dienst da, offiziell 8 Stunden länger, tatsächlich einfach so lange wie es etwas zu tun gibt. Gerade im Kreissaal ist hier weniger los, da keine Hebammenstudent*innen da sind, und man kann bei vielen Geburten dabei sein und nebenbei noch Notfallpatient*innen mitbetreuen.
Fazit: Wenn man selbst dahinter ist, kann man in diesem Tertial viel mitnehmen und wird dementsprechend wertgeschätzt.