Diagnostik, Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Urologie war mein letztes Tertial. Insgesamt bin ich mit dem PJ Uro im Humboldt-Klinikum sehr zufrieden. Wir hatte etwas COVID-Pech (Quarantäne, einige Uro-Krankheitsbilder gab es zu meiner Zeit deutlich weniger), dennoch gab es eigentlich genug zu sehen und genug zu tun.
Das Team ist sehr nett, v.a. sehr jung! Die Ärzt*innen rotieren häufig durch die verschiedenen Bereiche, sodass man es immer mit anderen Leuten zu tun hat.
Station: geschätzt ca. 40 Patient*innen. Morgens Visite (leider sehr schnell, keine Vorstellung der Krankheitsbilder, wirklich sehr wenig lehrreich. Entweder gut vorbereiten, was aufgrund des hohen Durchsatzes sehr schwer ist, oder einfach durch...). Dann folgt Frühbesprechung im gesamten Team und im Anschluss die Aufgabenverteilung: PJler*innen machen auf Station häufig Sonos - was in der Uro wirklich einfach ein sehr häufig eingesetztes und wichtiges Tool ist. Sonografieren lernt man dadurch sehr gut. Gegen 11 Uhr ist meistens Besprechung mit einem Oberarzt/Oberärztin (siehe unten, Lehre). BEs und Flexülen sind eher die Ausnahme, da es einen Spritzendienst gibt - wirklich gold wert, wenn man den Lerneffekt nicht so dringend braucht. Nachmittags gibt es eine Röntgen- und Nachmittagsbesprechung.
OP: Man wird häufig eingesetzt, insbesondere für radikale Prostatektomien, die einer der beiden Chefs (Dr. Klopf) dort offen durchführt. Dabei ist man erste Assistenz, sodass man bei diesem Eingriff sehr rasch für seinen aber doch abgesteckten Tätigkeitsbereich Routine bekommt. Nach ein paar OPs darf man dann auch die intrakutane Hautnaht durchführen. Der Chef ist sehr nahbar, ruhig und geduldig im OP und interessiert sich sehr für seine PJler. Stimmung im OP ist ausgezeichnet! Daneben gibt es auch laparaskopische und DaVinci OPs, bei denen man aber v.a. zuschauen kann.
Funktion: Die Uroendoskopie ist ebenfalls sehr groß dort. DJ-Einlagen, URS, Zystogramme.. Alles dabei. Tendenziell darf man dort wohl auch relativ viel selbst machen, war bei mir aber eher nicht der Fall. Man darf immer dabei sein und zuschauen.
Lehre: Kommt manchmal zu kurz, wenn man sich nicht aktiv darum bemüht und Sachen erfragt. Während unserer Zeit gab es wegen Covid leider keine PJ-Fortbildungen - ist wohl aber doch eigentlich im Normalzustand angedacht. Insbesondere eine Oberärztin (Fr. Herrmann) nimmt sich sehr viel Zeit für PJler, erklärt und fragt bei Stationsbesprechungen regelmäßig aus und will, dass die PJler etwas mitnehmen. Das hat meine Zeit dort sehr aufgewertet!
Rettungsstelle: Wenn nichts auf Station zu tun ist / man im OP nicht eingesetzt wird oder im OP zuschauen möchte, kann man immer in die RTS gehen. Dort ist immer der diensthabende Arzt/Ärztin eingesetzt und es gibt eigentlich immer was tun: Patientenuntersuchung, Sono, Katheter legen und weitere Schritte in Zusammenarbeit mit dem Arzt/Ärztin besprechen und in die Wege leiten.
Aufnahme: Es gibt eine Aufnahme, bei der Patient*innen für den anstehenden stat. Aufenthalt vorbereitet werden und die Indikation für einen Eingriff noch einmal überprüft wird. Dort darf man Aufklärungsgepräche üben, sonografieren, Pat. untersuchungen inkl. DRU - alles in Supervision. Anschließend werden die Pat. noch mit einer Oberärztin/Oberarzt besprochen.
Wie gesagt: Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem Uro-PJ. Große Uro, kompetente Ärzt*innen, breites Feld, nettes Team, Aufwandsentschädigung... Kann ich empfehlen!!!
