Im Großen und ganzen ein sehr nettes und sicher auch engagiertes Team von (nebenbei bemerkt ausschließlich weiblichen) jungen Assistenzärztinnen und OberärztInnen.
Mein Tertial ist ehrlicherweise Corona zum Opfer gefallen - wir hatten keine eigene Station mehr, und mussten chaotischerweise die Station mit den Allgemeinchirurgen teilen. Dafür war einfach zu viel Personal anwesend.
Da manche junge Assistentinnen selbst noch nicht lange dabei waren, war der Andrang auf Operationen (von denen aus og Grund weniger waren) sehr groß, und wir Studenten (3 an der Zahl) wurden meistens auf der Station oder in der Ambulanz "geparkt" - kurz gesagt: wenn wir nicht anwesend gewesen wären, wäre es in 70-80% auch keinem aufgefallen. (abgesehen von einigen Blutabnahmen/BGAs/LUFUs/...)
Die Möglichkeit Dienste über Nacht zu machen ist ganz nett - da am Nachmittag immerhin nur ein anderer Arzt (plus OA) da sind - und man so auch einmal alleine Patienten untersuchen und Schallen darf.
In der Ambulanz sitzt meistens ein Oberarzt, der gerne über alles andere spricht, außer über Urologie (COVID-Verschwörungstheorien, Palmöl-Verschwörungstheorien, Dieselpartikelfilter-Erklärung etc. - andere Kollegen werden sofort wissen was ich meine, da er alle seine Stories jedem erzählt den er in die Finger bekommt!) -> Die Ambulanz ist also super interessant, man braucht nur ein starkes Nervenkostüm, um dieses GESCHWAFEL auszuhalten!!
Wenn man im OP zuschaut, sind meistens alle sehr bemüht, und erklären auch super. - allerdings bleibt es meistens eben beim zuschauen.
Großes Lob an manche auserwählte Kollegen, die aktiv darum bemüht sind, dass wir Studenten auch etwas tun dürfen und lernen (einer davon geht leider bald in Pension, die anderen enden vermutlich im Burnout)
Die Abteilung als Ganzes arbeitet sehr bemüht, aber irgendwie ineffizient nach meiner Auffassung - es sind deutlich mehr Kollegen anwesend, als auf anderen Stationen und irgendwie sind trotzdem alle immer gestresst und machen Überstunden ohne Ende (als Student über 8 Wochen kann ich das aber eventuell nicht ausreichend beurteilen)
FAZIT: wenn man Urologie interessiert ist und eventuell auch bereit ist, um seine Ausbildung zu kämpfen und aktiv seine Hilfe/Fähigkeiten anzubieten kann das sicher ein super Tertial werden ! Wenn man nur Semi-Interesse hat läuft man schnell Gefahr, sich auf der Station wiederzufinden wie man die Stunden bis zum Mittagessen zählt...