Kreißsaal, OP 1/2, Ambulanz/Notaufnahme, onkologische Tagesklinik
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station, OP
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Ein Tertial in der Maistraße besteht aus 8 Wochen OP, 4 Wochen Geburtshilfe, 2-3 Wochen Ambulanz und 1 Woche onkologische Tagesklinik.
Der Tag auf den operativen Stationen fängt um 7h30 mit der Visite an. Diese wird sehr kurz gehalten, sodass man zwischen Visite und 1. OP genug Zeit hat, die Blutabnahmen durchzuführen. Meistens ist man dann für den restlichen Vormittag bzw Tag im OP. Bei den laparoskopischen OPs darf man die Kamera halten und führen, bei den Brust-OPs ist eher Haken halten angesagt. Hautnähte dürfen die PJler meistens durchführen. Leider wird einem beim Operieren nicht viel erklärt, wenn man nicht aktiv Fragen stellt. Die Stimmung ist meistens gut, die OP-Pfleger*innen sind alle nett. Zwischen bzw. nach den OPs ist eine weitere Aufgabe des PJlers, die neuen Patienten aufzunehmen , weitere Blutabnahmen durchzuführen und Briefe anzulegen bzw. zu schreiben. Während meiner Zeit auf der OP 1 durfte ich auch viel alleine machen, wie z.B. Drainagen oder Fäden ziehen und Wunden spülen. Wer interessiert ist und nach Aufgaben fragt, hat auf jeden Fall immer was zu tun! Auf den operativen Staionen ist es nicht ungewöhnlich, dass man auch erst gegen 16h30-16h45 geht.
Im Kreißsaal, in der Ambulanz/NA und in der onkologischen Tagesklinik fängt der Tag um 8h an.
In der Geburtshilfe ist man als PJler nirgendswo richtig eingeteilt, sodass man selber schauen muss, wo man hin bzw. was man sehen möchte. Die einzigen festen Aufgaben sind die Blutabnahmen bei den Wöchnerinnen und die Assistenz bei den Sectios. Ansonsten sollte man sich selber einen Überblick verschaffen (wie viele Frauen sind gerade im Kreissaal, wie viel ist im Ultraschall los, wie viele Wöchnerinnen gehen nach Hause, wie viele Sections sind heute geplant) und dann situativ entscheiden. Im Kreissaal gelten einfache aber auf jeden Fall zu beachtende Regeln: 1. sich bei den Hebammen richtig vorstellen, 2. die Hebamme erst fragen ob man bei der Geburt dabei sein darf, 3. die werdende Mutter fragen. Wer diese einfachen Regeln befolgt wird, eine tolle und lehrreiche Zeit im Kreissaal haben. Die Hebammen sind alle sehr nett und immer bereit, Fragen zu beantworten. Ich habe insgesamt 12 Spontangeburten gesehen und bei mindestens so vielen Sectios assistiert.
In der Ambulanz/Notaufnahme darf man als PJler Patienten oft selber die Anamnese und die Untersuchungen durchführen. In dieser Zeit habe ich die Spekulumeinstellung und den transvaginalen Ultraschall üben dürfen, sodass ich danach mit einem sicheren Gefühl diese selbstständig durchführen konnte.
In der onkologischen Tagesklinik kriegt man als PJler einen Überblick der Abläufe einer Chemotherapie bei gynäko-onkologischen Erkrankungen. In dieser Woche darf man oft früh nach Hause.
Mein Gyn-Tertial in der Maistraße hat mir sehr gefallen, nur gilt hier: von nichts kommt nichts. Wer also interessiert und motiviert ist, wird hier mit spannenden OPs und Geburten belohnt.
Aus Transparenzgründen solltet ihr wissen, dass die Frauenklinik der Maistraße planmäßig im Juni 2021 schließt, sodass es für kommende PJler anstrengend sein könnte, in der Mitte vom Tertial von der Maistraße nach Großhadern oder in die neue Portalklinik umziehen zu müssen. Da kann ich mir gut vorstellen, dass Lehre bzw. Ansehen des PJlers ganz hinten auf die Liste geschoben wird. Schon wir als PJler im November 20 - März 21 haben das zu spüren bekommen, weil vor allem das Arbeitsklima darunter gelitten hat.