Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
In seinem Chirurgie-Tertial an den Kliniken Maria Hilf rotiert man durch alle vier chirurgischen Abteilungen (Unfallchirurgie, Gefäßchirurgie, Allgemeinchirurgie und Thoraxchirurgie). Dabei unterscheidet sich die Arbeitsatmosphäre von Klinik zu Klinik.
In der Unfallchirurgie wurde man oft für bestimmte Operationen eingeteilt (ich danke Corona nicht so oft, da viele elektive OPs abgesagt wurden). Ich habe hier die meiste Zeit in der Notaufnahme verbracht, wo ich eigene Patienten betreuen durfte (die Ärzte haben mich dabei im Hintergrund unterstützt bzw. sich die Patienten mit mir zusammen nochmal angesehen, wenn es komplexere Fälle waren). Die Station war relativ basic und es gab nicht viel zu tun, da es relativ viele Assistenzärzte gibt.
In der Allgemeinchirurgie wird man ebenfalls für bestimmte OPs eingeteilt, wenn man dies aber nicht möchte, dann ist das auch kein Problem. Der Chef ist sehr nett und entgegenkommend. Wegen Corona gab es leider nicht so viel zu tun, weshalb ich mich auf Station sehr viel gelangweilt habe. Das Team war aber an sich super nett und hat viel erklärt, wenn man gefragt hat.
Die Thoraxchirurgie ist eine sehr kleine Abteilung. Die drei Oberärzte sind eine besondere Truppe, von denen man sich nicht ärgern lassen darf. Kontra geben ist quasi verlangt, haha. Sie sticheln sich gerne gegenseitig an und verlangen von den PJlern eine gewisse Vorbereitung bzgl. Anatomie und bestimmter Krankheitsbilder. Und glaubt mir, nach dem ersten Tag bereitet ihr euch vor, um nicht ausgelacht zu werden. Das hat die Zeit dort aber auch sehr lehrreich gemacht und wenn man die Fragen der Ärzte beantworten konnte, dann wurde man auch gelobt. In den Operationen konnte man zunähen und zT assistieren, was echt interessant war.
In der Gefäßchirurgie wird auch keiner in den OP gezwungen, ich war aber relativ gerne im OP und habe gerne assistiert. Das Team ist auch hier wirklich nett. Auf Station fallen die üblichen kleinen Arbeiten an (ABIs messen, Blutabnahmen, Visite). Ich hatte aber auch sehr viel Zeit, um mich bereits auf mein M3 vorzubereiten.
Fazit: Man wird eigentlich nicht gezwungen in den OP zu gehen, aber in der UC wird es eigentlich erwartet würd ich sagen (zumindest bei den Hüften). Man kann sowohl auf Station oder in die Ambulanz gehen, in der UC ist die Notaufnahme zu empfehlen. Blutabnahmen gibt es sehr wenige, da dies eigentlich Aufgabe der Pflege ist und man nur die machen muss, die die Pflege nicht (mehr) geschafft hat. Die Teams sind alle sehr nett. Alles in allem ein angenehmes Chirurgie-Tertial :)