Das Chirurgie-Tertial in Altperlach kann ich absolut weiter empfehlen!
Im ganzen Haus herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre und besonders die Stimmung im Team der Unfallchirurgen ist super.
Der Tag startet ca. um 7:15 mit der Visite. Wir waren meistens 2 Pjler und haben uns dann unter den Assistenzärzten "aufgeteilt". Auch einer von den Oberärzten ist meistens dabei. Einmal die Woche ist zudem Chefarzt-Visite. Als Pjler macht man hier meistens die Verbandswechsel/zieht Drainagen etc., hat aber eigentlich immer eine helfende Hand zur Seite, wenn man eine braucht/möchte. Ich durfte auch teilweise die Visite "führen" und dann mit den Patienten sprechen und die Visite in den Kurven dokumentieren und dann war der Assistenzarzt eher für die Verbände zuständig. Man kann jederzeit Fragen stellen und der Chefarzt und die Oberärzte erklären oft auch von sich aus etwas.
Direkt im Anschluss findet die Morgenbesprechung/Röntgendemo statt. Vormittags standen dann die Standard-Aufgaben wie BEs, Branülen legen und noch mehr Verbandswechsel an. Anfangs waren wir außerdem für mind. 1 -2 OPs täglich (v.a. Hüft-TEPs, Knie-TEPs, Radius-, Weberfrakturen) eingeteilt. Gegen Ende wurde es weniger, da erstens allgemein sehr wenige OPs stattfanden (wg. gutem Wetter plus Covid) und wir zweitens 3 Studenten (2PJler + Famulant) gleichzeitig waren. Wenn man absolut keinen Bock auf OP hat, durfte man das aber auch gerne sagen und es wurde versucht zu berücksichtigen. Ich fand OP aber immer sehr cool und war deswegen am Ende eher etwas enttäuscht, dass nicht mehr so viele OPs stattfanden. Im OP war man mit Ausnahme von Knie- und Hüft-TEPs meistens 1. Assistenz der Oberärzte oder des Chefarztes. Teilweise durfte man auch richtig "mitoperieren", oft zunähen und teilweise sogar bohren, schrauben etc. Die Stimmung im OP ist meistens wirklich super!! Studenten sind meiner Meinung nach immer gern gesehen, es wird auch seehr viel gescherzt und man fühlt sich schnell wohl. Allgemein muss man sagen, dass wir immer sehr viel gelacht haben und wir PJler deswegen immer gerne zur Arbeit gekommen sind.
Am Nachmittag bleibt man entweder auf Station und hilft beim Arztbriefe-Schreiben oder geht in die Notaufnahme. Hier durfte man schnell eigene Patienten anschauen, Wunden versorgen, nähen, Röntgen anmelden etc etc. Am Nachmittag ist dann ca. um 15-16 Uhr noch eine Röntgenbesprechung und danach sind wir anschließend meistens nach Hause gegangen. Wenn vorher schon nichts mehr zu tun war, wurden wir aber auch oft noch vor der Besprechung nach Hause geschickt.
Etwas schade fand ich, dass es wegen Corona nicht wie sonst möglich war, Notarzt mitzufahren.
Insgesamt eine Woche bin ich zudem in die Viszeral-Chirurgie rotiert. Das Viszeral-Team ist sehr klein und besonders in der Woche, in der ich dort war, hatten wir fast keine Patienten, was die ganze Sache etwas weniger spannend gestaltet hat. Man hätte sicher auch noch länger in die Viszeral rotieren können. Allerdings hat es mir bei den Unfallchirurgen so gut gefallen, dass ich gar nicht länger wollte.
Offizielle Lehre hatten wir zwar fast keine, insbesondere 2 Assistenzärzte haben sich mit uns Pjlern aber fast immer, wenn sie da waren, zusammengesetzt und verschiedene Thematiken besprochen. Der Chefarzt und die Oberärzte haben eher so zwischendurch viel erklärt. Das dann aber oft in 1:1 Betreuung. Fragen waren sowieso immer willkommen. Jeweils 1x hatten wir auch beim leitenden Oberarzt,sowie Chefarzt PJ-Unterricht, der beides mal sehr gut war.
Zusammenfassend würde ich also immer wieder gerne nach Altperlach für mein Chirurgie-Tertial gehen. Vielen Dank nochmal an das Team in Altperlach!