OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
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Kommentar
Zuerst vorneweg: das Krankenhaus ist wirklich sehr klein. Für jemanden, der gerne mehr als die Wald- und Wiesenchirurgie sehen möchte, ist es in Plau wahrscheinlich zu langweilig. Wer gerne die Basics erlernen möchte und Wert auf Freizeit legt, dem wird es gut gefallen.
Ortho/UCH: Definitiv die beste Rotation. Entspanntes Team, engagierter Oberarzt (gleichzeitig PJ-Beauftragter), sehr nette Pflege. Auf Station nimmt man Blut ab (hält sich in Grenzen), nimmt Patienten auf, geht auf Visite mit, diktiert Arztbriefe und betreut ggf. auch eigene Patienten. Man kann jederzeit mit in den OP, hier kann man je nach Operateur klammern/knoten/nähen. Auch in die Notaufnahme kann man jederzeit mitgehen. Insgesamt die beste Rotation, ich würde versuchen, hier so viel Zeit wie möglich zu verbringen. Wenn nicht viel los ist darf man auch mal eher gehen. Die Assistenzärzte haben einem auch gerne was beigebracht und zB einen Nahtkurs improvisiert.
Neurochirurgie: Es gibt hier zwei Chefärzte, einer ist auf die Wirbelsäule spezialisiert, einer macht die OPs im Kopfbereich. Letzteres kann sehr spannend sein, ist aber eher selten, sonst sind es hauptsächlich Bandscheibenvorfälle. Man durfte jederzeit mit in die Notaufnahme/den Schockraum, im OP war ich eher weniger. Man kann täglich Patienten aufnehmen und dann dem Chef vorstellen. Das Team ist nett, allerdings sind die meisten Ärzte selbst noch sehr neu gewesen und manchmal war es ein wenig frustrierend, weil man auf Fragen verschiedene Antworten bekommen hat, je nachdem wen man gefragt hat. Ab Mittag war es meistens recht langweilig auf Station und man hat auf den Feierabend gewartet (als ich einmal früher gehen wollte wurde ich mit der Frage an den Chef verwiesen).
Handchirurgie: Ich habe keine einzelne Rotation dorthin gemacht, habe aber trotzdem einen kleinen Einblick gekommen. Kleine Abteilung, es wird aber täglich operiert und es gibt eine Ambulanz. Im OP ist es sehr angenehm, man hält zwar nur Haken, dafür ist es deutlich weniger anstrengend und entspannt. Das OP-Spektrum ist spannend, auch Beugesehnenverletzungen werden hier operiert.
Allgemeinchirurgie: Auch hierhin bin ich nicht rotiert. Die Allgemeinchirurgen haben immer nur sehr wenige Patienten, operiert wird nur an ein paar Tagen die Woche. Spannend sind die Not-OPs bei Schockraumpatienten. Insgesamt eine sehr kleine Abteilung, in der die Basics (Cholezystitis, Appendizitis etc.) behandelt werden.
Insgesamt: kleines Krankenhaus mit unspektakulärem Krankheitsspektrum, man lernt aber alle wichtigen Basics. Wer speziellere Sachen sehen möchte sollte an ein größeres Haus. Es gibt neben den chirurgischen Abteilungen noch eine große Frühreha, da kann man auch hin wenn man möchte. Sonst gibt es noch die Funktionsdiagnostik der Inneren, da kann man auch mal vorbeischauen. Bei den PJ-Seminaren lohnt es sich, die Dozenten vorher zu kontaktieren, teilweise wissen sie nicht, dass sie dran sind. Wenn ein Seminar ausfällt macht aber auch der PJ-Beauftrage gerne ein Ersatzseminar.
Rahmenbedingungen: Die sind in Plau halt super. Man kriegt ein schönes Zimmer gestellt (Rad mitbringen - ist ca. 3km von der Klinik entfernt), Essen ist eig. täglich möglich und kostenlos, Kleidung wird auch gestellt, 450€ Aufwandsentschädigung im Monat. Im Frühling/Sommer ist es in Plau wirklich wunderschön, man kann super spazieren und baden gehen und Rostock, Wismar und Berlin sind auch nicht weit.