Zunächst generell: Super nettes Team auf allen Stationen, man wird als PJler wertgeschätzt und bekommt das auch von vornherein durch den lt OA so mitgeteilt. Die Rotation steht einem frei, man sollte sich ein wenig mit den anderen PJlern absprechen und genug Zeit für die jeweiligen Bereiche einplanen. In meiner gesamten Zeit, wurde man stets gefragt, ob man Liquorpunktionen durchführen wolle. Morgendliche Blutabnahmerunden sind die Ausnahme, generell gibt es auf den Stationen MFAs, die dies erledigen. Gelegentlich fällt es natürlich trotzdem einmal an, ggf. Auch ein PVK, es hält sich aber sehr in Grenzen.
Zu den einzelnen Stationen:
Normalstation: Hier begann ich mein Tertial. Man ist einem AA fest zugeordnet, dazu gehört in der Regel auch ein fester OA. Hier schaut man zunächst ein wenig über die Schulter und lernt die Abläufe, bevor man selbstständig eigene Patienten betreut. Je nach Komplexität des Falles darf man hier alles eigenständig managen, dem OA vorstellen und den Patienten mit selbstgeschriebenem Brief entlassen. Generell herrscht eine sehr kollegiale Atmosphäre, Fragen sind jederzeit willkommen und man sieht sich schnell als Teil des Teams. Insbesondere die OAS legen auch viel Wert auf Teaching. Man verliert hier gern ein wenig die Zeit, da man sich schnell wohlfühlt, sollte aber definitiv auch die anderen Bereiche mitnehmen!
Intensiv: Eine super spannende Rotation, die Neurologische Intensiv ist auch neurologisch geführt mit einer/m Anästhesiolog:in als Unterstützung, weshalb hier insbesondere manuell viel selber gemacht werden kann. Tracheobougierungen, Arterien, ZVKs gehören zum Tagesgeschäft und dürfen auch von PJlern durchgeführt werden. Auch lernt man schnell viel über das Management von Intensivpatient:innen, was ich als sehr spannend und lehrreich empfand. Ein Team aus 3-4 Ärzt:innen behandelt die Patienten im Team unter regelmäßiger Reevaluation.
Epileptologie: Epileptische Anfälle sind mehr als final vs generalisiert, das merkt man eindrücklich auf der Epi. Spannende Rotation mit tieferen Einblicken in die Diagnostik und Therapie verschiedenster Epilepsien, insbesondere auch das Lesen von EEGs wird einem hier gut beigebracht. Man ist zusammen mit einer/m AA für die gesamte Station zuständig, was viel Arbeit jedoch auch viel selbstständiges Arbeiten bedeutet.
LANO: etwas verkorkster Begriff für die Notaufnahme. Hier darf man je nach AA selbstständig Patienten aufnehmen, evaluieren und erstuntersuchen. Nach Rücksprache wird dann das weitere Procedere eingeleitet. Insbesondere für die akuten Krankheitsbilder und die Erstversorgung sehr lehrreich, auch lernt man hier gute Differenzialdiagnostik. Es besteht eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Internisten, welche auch die Notaufnahme leiten.
Generell ein äußerst lehrreiches und facettenreiches Tertial, in welchem man sich jederzeit wohl gefühlt hat und sicherlich auch auf die spätere ärztliche Tätigkeit vorbereitet wurde. Je nach Abteilung waren die Arbeitszeiten mehr oder weniger geregelt, nach 18:30 kam man an einem Tagdienst normalerweise nicht nach Hause.
