Mein KPJ-Tertial in der Inneren Medizin in Bregenz hat mir richtig gut gefallen.
Direkt am ersten Tag bekommt man einen eigenen Schlüssel, bei Bedarf und je nach Verfügbarkeit einen Spind (wir kamen direkt umgezogen vom Wohnheim) und wird dann in der Regel von der sehr engagierten Frau Fehr pünktlich zur Morgenbesprechung (um 8 Uhr) gebracht.
Dort wurden wir dann direkt dem ganzen Team vorgestellt und einer bestimmten Station zugeteilt.
Meine erste Station war die Endokrinologie/ Diabetes (3SÜD), nach ca. 4 Wochen habe ich dann auf andere Stationen gewechselt (Kardiologie, Gastroenterologie, Onkologie gibt es auch, dort war ich aber nicht im KPJ). Auf Station ist man dann als KPJler zunächst für das "Leitungen" (Zugänge) legen zuständig, die Blutentnahmen machen die Schwestern. Da hat man dann mal mehr, mal weniger zu tun und meistens noch genügend Zeit sich vor der Visite etwas in die Patientengeschichten einzulesen. Visite war jeden Tag meistens zusammen mit einem Oberarzt, der einen dann je nach Zeit und Möglichkeit während der Visite Fragen gestellt hat, EKGs befunden lässt, Patienten untersuchen etc. Natürlich gibt es auch viel Raum für eigene Fragen. Nach der Visite ist man dann für Patientenaufnahmen, Aufklärungen, Briefe etc. zuständig. Das macht man selbstständig, hat aber immer mindestens einen Arzt auf Station, den man bei Fragen löchern kann. Mit der Zeit kann man dann auch eigene Patienten betreuuen und bei der Visite vorstellen.
Interessant ist auch die Diagnostik (Kolos, Gastros, ERCP, PEG-Sonden-Anlage, Echos, Ergometrie, Punktionen: Pleura, Aszites, Knochenmark). Da einfach am besten den zuständigen Schwestern Bescheid geben, dass sie sich bei euch melden, wenn der Patient zur Untersuchung aufgerufen wird. Wenn man Glück hat, darf man die Punktionen sogar selbst unter Anleitung machen (bei mir waren es: Pleura- und Aszitespunktion).
Da ich zur anfänglichen Corona-Zeit in Bregenz war, sind leider alle Fortbildungen ausgefallen. Zwischendurch gab es doch aber sehr lehrreiche Spontan-Fortbildungen von engagierten Assistenzärzten und Oberärzten.
Die Unterbringung im Wohnheim direkt neben der Klinik ist super unkompliziert und da wir uns zu zweit eine Wohnung geteilt haben, mussten wir nur die Endreinigung zahlen (90€ pro Person). Die Nähe zu den anderen Arbeitskollegen macht es einfach, sich auch außerhalb der Arbeitszeiten zu treffen und gemeinsame Unternehmungen zu starten (Wandern, Eis essen, am See sitzen etc.).
Freizeitmöglichkeiten sind durch die nahen Berge und den Bodensee (ca. 15 Gehminuten vom Wohnheim) reichlich gegeben
Insgesamt kann ich nur jedem empfehlen zum KPJ nach Bregenz zu kommen.