Kardiologie in Bad Berka war mein letztes Tertial, deshalb hatte ich etwas weniger Zeit. Ich war insgesamt 9 Wochen auf 2 verschiedenen Stationen (Kardiologie und Rhythmologie) und dann noch eine Woche in der Aufnahme bzw im Echo und in der Schrittmacherambulanz. Da sich leider niemand organisatorisch für mich zuständig gefühlt hat, war ich vor allem am Anfang etwas lost. Prinzipiell kann man aber mit dem Oberarzt, der den Dienstplan macht, absprechen wo man hinmöchte/was man sehen möchte und wird dann entsprechend eingeteilt. Man kann auch auf die internistische ITS oder mit in den OP bzw. ins Katheterlabor. Dienstbeginn ist meist 7:30, wann man gehen möchte, kann man mit den Stationsärzten ausmachen. Ich war meist länger da, weil immer noch ein Brief o.ä. zu schreiben war. Aber es erwartet niemand, dass man länger bleibt.
Ob man Blut abnehmen möchte, kann man selbst entscheiden. Normalerweise machen das die Pflegekräfte. Ich habe dann meist das abgenommen, was übrig geblieben war, weil ich sonst Teile der Visite verpasst hätte (ich habe aber in meinen beiden anderen Tertialen wahnsinnig viel Blut abgenommen und fühlte mich schon relativ sicher). Ansonsten wird man nie für irgendwelche Knecht-Aufgaben abgestellt, wenn man nicht will. Die Stationsärzte sind sehr dankbar, wenn man ihnen das Flexüle legen und Blutkulturen abnehmen abnimmt. Überhaupt ist die Stimmung im ärztlichen Team sehr angenehm und ich wurde schnell integriert. Mir wurde von des Assistenzärzten auch viel erklärt und beigebracht. Von Ober- oder Fachärzten gab es leider nicht so viel Teaching (vor allem auf der Kardiologie, in der Rhythmologie ist das anders). Wenn man EKG-Auswerten lernen will, sollte man definitiv auf die rhythmologische Station gehen.
Mittags ist immer Besprechung mit Weiterbildung am Mittwoch. Danach schafft man es fast immer, Mittagessen zu gehen. Das Mittagessen kostet ca. 3,40€ und macht ziemlich satt. PJ-Seminare gab es coronabedingt leider nicht. Ich weiß aber aus einem anderen Tertial im Haus, dass die oft ziemlich gut sind.
Dienste kann man mitmachen, man muss aber Glück haben, abends in Bad Berka in der Notaufnahme noch einen spannenden Fall zu sehen. Hausdienste sind nicht so spannend.
Insgesamt war es ein gutes Tertial. Was mich total genervt hat war, dass offenbar niemand in der Kardiologie auf PJler oder Famulanten vorbereitet ist. Von Famulaturen und PJ in Bad Berka weiß ich, dass die anderen Abteilungen vorher schonmal in der EDV den PC-Zugang und evtl. auch Internetzugriff beantragen. Das ist in der Kardiologie nicht der Fall, weshalb es ewig dauert, bis man irgendwie sinnvoll mitarbeiten kann (Briefe schreiben, Untersuchungen und Konsile anmelden). Meinen Internetzugang habe ich übrigens 5 Tage vor Ende meines Tertials erhalten, hätte ihn aber wirklich gebraucht um mal das ein oder andere nachzulesen.