Ich habe ein halbes Tertial in der Allgemeinchirurgie im Diakonissen Schladming absolviert und hatte eine super Zeit. Das Haus ist mit seinen 100 Betten und 4 Stationen sehr klein und hat aufgrund der vielen Skifahrer einen unfallchirurgischen Schwerpunkt. Die PatientInnen liegen auf den Stationen gemischt und nicht nach Fachrichtungen getrennt und der Kontakt mit der Pflege ist hervorragend.
Die Abteilung für Allgemeinchirurgie besteht aus zwei Oberärzten und einer Oberärztin und beschränkt sich auf Notfall-Op's, geplante Eingriffe (v.a. Hernien, Varizen, Proktologie) und Wundversorgung.
Der Tag beginnt um 7 Uhr mit der Frühbesprechung gemeinsam mit der Unfallchirurgie. Anschließend kommt die Visite auf den verschiedenen Stationen und danach eine gemeinsame Kaffeepause mit dem ganzen Team. Anschließend geht es in den Op oder in die Ambulanz. Bei den Blutentnahmen und Leitungen haben wir KPJ'ler uns untereinander und mit der Pflege abgesprochen und aufgeteilt.
Im Op konnte ich häufig als erste Assistenz mitoperieren und die Stimmung im Op war stets sehr angenehm. Wer viele und große Eingriffe sehen möchte kommt in der Abteilung nicht auf seine Kosten. Die Notfälle kommen meist nachts und die schwierigen Fälle werden in Zentren weiterverlegt. Aufgrund der Pandemie waren keine Touristen in Schladming und das Patientenaufkommen war wohl deutlich geringer als normal. Da die Allgemeinchirurgie viele geplante, kleine Eingriffe (z.B. Varizen) durchführt, haben wohl viele PatientInnen mit ihren Op's abgewartet. Daher war das Op-Aufkommen eher gering.
In der Ambulanz wurden viele PatientInnen mit chronischen Wunden, DK-Wechsel, Notfälle, Überweisungen etc. behandelt. Dazu kamen kleine Eingriffe in der Wundversorgung (z.B. eingewachsener Zehennagel, Lipomexzision).
Fester Unterricht wurde nicht angeboten. Dennoch haben die Oberärzte immer viel erklärt und jede Nachfrage ausführlich beantwortet. Insgesamt war die Stimmung im Team sehr angenehm und das Verhältnis untereinander eher familiär. Vereinzelt haben die Assistenten aus der Innen mit allen KPJ'lern coole Sonofortbildungen gemacht.
Die Studis sind in WG's untergebracht, die gut zu Fuß vom Krankenhaus zu erreichen sind. Teilweise allein, teilweise mit bis zu drei Leuten in einem Zimmer und einer großen Wohnküche. Für die Unterkunft werden von dem monatlichen Gehalt von 600€ je nach Zimmer zwischen 230€ bis 250€ abgezogen. Für das Mittagessen gibt eine Pauschale von 100€ monatlich für Frühstück/Mittag/Abendessen oder man zahlt jedes Essen einzeln (ca. 3€ pro Mittagessen). Für alles weiteren Fragen hat die liebe Frau Petter im Sekretariat immer ein offnes Ohr!
Freizeittechnisch hat Schladming super viel zu bieten. Ob Skifahren, Wandern, Klettern, Biken, Paragliding, da ist für jeden/jede etwas dabei! Zudem kommt die schöne Region rund um den Dachstein. Aufgrund der wenigen PatientInnen hatten wir immer früh frei und konnten mit der KPJ'ler-Crew viele coole Sachen unternehmen.
Bewerbung
halbes Jahr vorher per Mail bei im Sekretariat bei Frau Petter.