Änathesie am KWM heißt zwei Monate Juspi, zwei Monate Missio. Bei mir wurde die Reihenfolge eingeteilt. Insgesamt ne super Wahl, nicht zu stressig und wer was lernen will, lernt was!
Am Missio: Beginn 7.30 Uhr, nettes Team, ich hatte den Eindruck, dass man v.a. bei den männlichen Ärzten/OAs mehr machen darf. Insgesamt eine sehr familiäre Atmosphäre, wenn man mal früher gehen muss oder ähnlich ist das nie ein Problem. Zusätzlich hat man einen Studientag pro Woche, da wird drauf geachtet, die kann man aber nicht sammeln - also fleißig zugreifen! Das ist top und man schafft es immer. Zusätzlich gibt es täglich im OP um 9.30 Uhr eine Suppe, interessanter Frühstücksersatz, aber bei nem kalten OP ne gute Sache.
Im Mission werdet ihr wenig bis gar nicht intubieren, vor allem bei den jüngeren Ärztinnen, die selbst noch in der Ausbildung sind. Dafür kann man in der urologischen Funktionsambulanz Spinale stechen.
Am Missio kann man an den Inneren-Fortbildungen und der Röntgen-Fortbildungen von Prof. Langen teilnehmen. Damit hat man ca. 4 Fortbildungen die Woche, Beginn 12.45 Uhr, davor noch kurz mittagessen. Super interessante Fortbildungen: EKG, Lungenfunktion, Echo, PAH, Hämatologie.. würde ich auf jeden Fall nutzen. Wenn man vorher im Op ist, einfach dem Arzt bei dem man gerade ist sagen, dass man später ins Seminar geht, das war bei mir nie ein Problem. Nach der Fortbildung sind die OPs meist vorbei und man kann heim. Zwei der Fortbildungen in der Woche sind am Juspi, das war aber auch gut machbar und manchmal geiler als die zweite vierstündige radikale Prostatektomie.
Am Juspi: Beginn 7.15 Uhr, nettes Team, hier darfst du bei allen Intubieren - außer der Patient ist privat. Essen ist gut. Fachlich wirkt es etwas umfangreicher und man kommt auch erst später raus, aber es macht Spaß und man lernt was! Kurt ist ein Guter, organisiert wo du was lernst - Trust him! Seminarteilnahme ist ansich mal möglich, aber nicht so regelmäßig wie am Missio.
Notarzt fahren: Absolut genial! Wenn du drüber nachdenkst und die Chance sich bietet - Machen, auch wenn es mal länger geht! Man hat etwas Aufwand mit der Organisation, alle sagen, einem das wird schon und letztlich wirds doch nix - einem rennt da keiner hinterher. Also frühzeitig nachfragen. In Corona-Zeiten sollen Studenten nicht mitfahren, wenn man zweifach geimpft ist, erbarmen sich der/die Notärzte aber gelegentlich. Es gibt Listen, wird vom Juspi über Dr. Baurle/Kurt/Sauer organisiert. Es fährt mal das Juspi, mal die Missio, mal die Uni und mal die Niedergelassenen. Man kriegt einen krassen Anschluss an das wahre Leben außerhalb unserer Medi-Bubble - allerlei Brüche in verschiedenen sozialen und persönlichen Umständen, Intoxikationen aller Art, gynäkologische Notfälle (im Notarztagen noch kurz bei 180kmH auf der Landstraße: Wie viel Oxytocin gibt man nochmal bei ner atonischen Blutung? Und wie hieß dieser manuelle Handgriff? Und was war mit Tranexamsäure :D), Herzinfarkte, hypertensive Krisen, Schlaganfälle etc.....
Intensiv: In beiden Häusern nicht das Haupt-Geschäft fürs PJ, gleichzeitig kann man schon mal reinrotieren. Hängt von der eigenen Präferenz ab.