Aufgrund von Corona beschreiben meine Noten vermutlich nicht den Normalzustand. Der Unterricht wurde mir im Vorfeld hoch angepriesen und ist dann wegen Corona komplett ausgefallen, allerdings durfte man zum "Eigenstudium" zuhause bleiben. Es gab eine Rotation über die Onko/Allgemeine Innere, Kardiologie, Notaufnahme, Intensivstation mit jeweils 4 Wochen. Ich durfte Patienten aufnehmen und Blutabnahmen machen/Viggos legen (es gab jedoch eine Blutabnahme-Schwester, sodass sich das in Grenzen hielt). Es waren alle sehr gestresst (auch wegen Corona), sodass ich bei Visite und über den Tag eigentlich nur daneben stand und evtl. einen Arztbrief verfasste. Viel erklärt wurde mir nicht, daran hatte die Oberärztin der Onko auch kein Interesse. Die Assistenzärzte/innen schienen oft überfordert und gestresst, blieben teilweise bis in die Abendstunden um eine späte Visite nachzuarbeiten. Aber es waren immerhin alle nett. In der Kardiologie sagte man mir in der Frühbesprechung, ich sollte doch einfach mal irgendeinem Assistenzarzt folgen, eine richtige Zuteilung zur Station gab es nicht. Dann wurde ich den absoluten Anfängern aufs Auge gedrückt. In der Ambulanz musste man sich an die richtigen Leute hängen um selbstständig einen Patienten untersuchen zu dürfen etc. War man an den falschen geraten, stand man den ganzen Tag nur rum. Auf der Intensivstation wurde ein neuer Kollege eingearbeitet, sodass ich als Pjler auch ein sehr gutes Teaching vom Oberarzt mitbekam. Mein unaufhörliches Betteln, auch einmal einen ZVK legen zu dürfen oder eine Arterie, wurde ignoriert und bis zum Ende abgewiesen mit den Worten: Unsere Assistenzärzte müssen das selber üben.
Insgesamt waren die Assistenzärzte/innen sehr nett zu mir. Doch auch ständiges Engagement und Betteln hat nicht dazu geführt, dass ich besonders viel machen durfte.
