Organisation
Bevor das Tertial anfängt meldet sich die Sekretärin des PJ-Beauftragten und fragt nach den Rotationswünschen. Die Meisten wählen 1 Monat Kardio Station, 1 Monat Notaufnahme und 2 Monate Gastro Station, davon 1 Woche Rotation in die Endoskopie. Ansonsten könnte man auch 2 Monate Kardio und 2 Monate Gastro wählen. Sie ist wirklich bemüht, dem PJlern eine gute Zeit zu ermöglichen und versucht alle Wünsche und Anregungen umzusetzen.
PJ-Unterricht findet normalerweise fast täglich statt, da wir aber nur super wenige PJler waren, ist er oft nicht zustande gekommen oder Covid-bedingt ausgefallen.
Kardiologie
Die 4 Wochen auf der kardiologischen Normalstation waren die nervigsten meines ganzen PJ. Einfach super viele BEs und Viggos und ab und zu Schellong-Tests und wenn einem keiner hilft, das für alle 3 kardiologischen Stationen. Dadurch hat man keinen Kontakt zum Stationsarzt, der zwischendurch die Visite oder Aufnahmen macht. Oberarztvisite ist wohl 1x die Woche, ich habe nur einmal daran teilgenommen aber nicht so viel verpasst glaube ich. Es gibt eine Morgenbesprechung, an der ich außer am Anfang ich teilgenommen habe, weil ich so viel zu tun hatte und dort auch nicht viel spannendes passiert. Man steht ständig im Zwiespalt zwischen was lernen wollen und Hauptsache bis zum Mittagessen mit seinen Aufgaben fertig werden. Die Oberärzte sind eher selten auf Station (anders als in der Gastro) und wenig aufgeschlossen, die PJler an der Arbeit teilhaben zu lassen. Den Assistenzärzten tut es teilweise Leid, dass die PJler so wenig mitbekommen und lernen, andere nutzten die zusätzliche Hilfe aber auch aus. Wenn man Zeit hat ist man frei sich auf Station zu engagieren und Briefe zu schreiben oder in die Funktionsdiagnostik zu gehen. Ein Tag zuschauen hat mir da allerdings auch gereicht. Leider waren zu meiner Zeit wenig Punktionen oder spannende Fälle auf Station, ein PJ-Kollege hat sich mit den Ärzten abgesprochen und ist eine Woche auf die IMC rotiert. Ich bin meisten vom Mittagessen zum Unterricht und dann nach Hause gegangen. Ich war froh, als die Zeit dort um war.
Notaufnahme
Dadurch dass in der Notaufnahme morgens nichts los war, sollten wir immer erst später kommen und je nachdem, wie viele PJler und Famulanten da waren, absprechen, wer erst nachmittags kommt und dafür bis spät abends bleibt. Man bekommt vom Oberarzt/ Facharzt Patienten zugeteilt, bei denen man Anamnese und körperliche Untersuchung macht, den Brief anlegt, arterielle BGA (Viggo und BE übernimmt die Pflege) vielleicht Sono macht und bespricht dann das weitere Procedere mit einem Assistenzarzt. Um akute Notfälle mitzubekommen muss man selbst aufmerksam und hinterher sein. Man kann teilweise auch direkt mit ins Herzkatheterlabor gehen. Man kann auch jederzeit mal bei den Neurologen mitgehen, die mit im selben Arztzimmer wie die Internisten sitzen. Man bekommt ein breites Spektrum aus der Inneren mit, von der Tätigkeit her wird es allerdings auch schnell langweilig. Wenn man nicht immer nur Anamnesen machen will, ist viel Eigeninitiative gefordert! Mittagessen gehen, Unterricht und Kaffeepausen sind kein Problem. Während meiner Rotation war die Stimmung im Team nicht so gut, weil einige gekündigt hatten und nicht viel Lust auf Studenten und die frischen Assistenzärzte hatten.
Gastroenterologie
In der Gastro hat es mir am besten gefallen. Es gibt (ohne die Covid-Stationen) neben allgemein-gastroenterologischen Stationen eine Onko- und eine Pulmo-Station, wo ich meine beiden Rotationen hatte.
Auf der Onko war es am besten, der Oberarzt ist super, er war jeden Tag zum Teil auch zweimal täglich auf Station. Es gab neben den Visiten Besprechungen mit dem Palliativ- und Sozialdienst. Auch hier Blutabnehmen, Viggos und Port anstechen, aber es hielt sich in Grenzen, weil eine MFA für die BEs gekommen ist und die Ärzte auch manchmal geholfen haben. Ab und zu gab es Pleura- oder Aszitespunktionen, bei denen man zuerst assistiert hat und sie dann selbst machen durfte. Knochenmarkspunktionen werden auch öfter mal gemacht, nach zuschauen und assistieren durfte ich auch selbst eine machen. Nach der Mittagsbesprechung gehen alle Ärzte zusammen Mittagessen, danach die restlichen Briefe schreiben, Aufnahmen, Punktionen. Das haben wir immer zusammen gemacht, sind alles durchgegangen und haben ein paar Sachen besprochen.
Auf der Pulmo war es ähnlich, die Oberärzte waren oft und lange zur Visite da, haben einen auch teilweise mit zu den Bronchoskopien genommen. Neben BEs und Viggos, die man sich mit der MFA teilt hier v.a. arterielle BGAs und auch mal Pleura- und Aszitespunktionen.
In der Woche in der Endoskopie kann man überall mit zugucken, alle Mitarbeiter sind total nett. ÖGD, Koloskopie, Bronchoskopie und ERCP, TIPPS-Anlage sieht man alles, wenn man möchte und üben will kann man ganz viel Zeit in der Sonographie verbringen und Patienten schallen.
Pro und Contra:
- Es ist immer Zeit für Essen und Unterricht und pünktlich Feierabend.
- Wenn man mit seinen Aufgaben fertig ist, darf man sich frei bewegen und das suchen, was einen interessiert.
- Wenig Briefe schreiben. Es wird gerne gesehen und man kann sich auf Station so viel engagieren wie man möchte, es war aber in keiner meiner Rotation Voraussetzung, dass PJler Briefe schreiben.
- Sehr viele Blutabnahmen (v.a. in der Kardio).