PJ-Tertial Innere in Universitaetsklinikum Mainz (11/2020 bis 3/2021)

Station(en)
Hämato-Onko, Pulmo, Infektio
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Mainz
Kommentar
Das Innere Tertial an der Uni ist wie folgt organisiert: von drei Inneren Kliniken kann man sich zwei vor PJ-Beginn auswählen (I.Med, Kardiologie, III.Med). Pro Klinik jeweils 8 Wochen, aufgrund von Corona wurde zweimal gewechselt innerhalb der Klinik, also pro Station vier Wochen. Vor Corona wären es 8 Wochen gewesen. Die Einteilung innerhalb der Klinik wurde für die III.Med am ersten Tag besprochen, da konnten auch Wünsche geäußert werden. Für die I.Med erfolgte die Einteilung durch das Sekretariat, aber es wurden ebenfalls Wünsche berücksichtigt.

Wie überall ist die Arbeit/Lehre etc. sehr personenabhängig, daher hier eher eine fachliche Beschreibung.
Ich habe für das PJ die III.Med mit 4 Wochen Hämato-Onko und 4 Wochen Pneumologie, sowie die I.Med mit insgesamt 8 Wochen Infektiologie gewählt.
Hämato-Onko:
Ich war auf der Akut-Station (3B), hier sind zwei Assistenten (ein Erfahrener und ein Rotant) für ca. 15 Betten eingeteilt. Das Patientengut ist zum Großteil AML, Multiples Myleom etc. und kommt zur Erstdiagnostik, für die Chemogaben und bei Komplikationen wie neutropenes Fieber.
Aufgaben: Blutentnahmen (peripher), Zugänge legen, Aufnahme neuer Patienten, Vorbereitung/ Assistenz von Knochenmark-Punktionen und ZVKs, Begleitung der Visite (jeden Tag Besprechung mit OA, 3x die Woche auch Nachmittags)
Besonderheiten: ZVK-Anlage, erfolgte hier fast jede Woche und in einer entspannten Atmosphäre (im Vergleich zu OP und Intensiv) und ich durfte auch mein Glück versuchen, Stammzelltransplantation (sieht man ja nicht alle Tage), eigenes hämatologisches Labor mit Begutachtung der Ausstriche.

Pneumologie:
Zu meiner Zeit war die Station 5B in die Chirurgie ausgelagert und um die Weihnachtszeit und aufgrund von Corona sehr wenig Patienten auf Station. Hier war ein fester Stationsarzt, eine Rotant und Berufsanfängerin für ca. 16 Betten zuständig. Das Patientengut bestand aus COPD, Pneumonie und Bronchial-Ca.
Aufgaben: Blutentnahmen, Zugänge legen, Aufnahme neuer Patienten, Briefe schreiben, eigenen Patienten können betreut werden. Besprechung mit OA viel zu meiner Zeit knapp aus.
Besonderheiten: Möglichkeit zu Bronchoskopien zu gehen

Infektiologie (Corona-Station):
Da ich mein Innere Tertial während der zweiten Welle hatte und die I.Med für die Betreuung der Covid positiven Patienten zuständig war, gab es mehrere Corona Stationen. Ich bin auf der "echten" infektiologischen Station 5F gelandet.
Hier war ein Assistent für insgesamt 13 (Monitor-)Betten zusändig. Die Patienten kamen aus sämtlichen Stationen der Uniklinik sobald sie positiv getestet waren. Dementsprechend breit war die fachliche Palette. Gegen Ende meiner Zeit wurden die Corona-Zahlen niedriger und das eigentliche Klientel der Station war dann TBC, HIV etc.
Aufgaben: Blutentnahmen, Zugänge legen, Aufnahme neuer Patienten, Visite von eigenen Patienten (!) mit Vor- und Nachbesprechung, Briefe schreiben, Untersuchungen anmelden, Begleitung der Visite (jeden Tag mit OA, sowie Besprechung jeden Tag Nachmittags mit OA)
Besonderheiten: Auf der Station war ich quasi wie ein halber Assistenzarzt. Aufgrund der besonderen Situation durch Corona und entsprechender personeller Belastung habe ich alles gemacht was rechtlich im Rahmen des PJs möglich ist (also keine Anordnungen, keine Aufklärung, keine EK-Gaben) aber dafür eigentlich alles andere. Das hat natürlich ziemlich gefordert und auf die Uhr habe ich auch nicht geschaut, aber dafür in dieser Zeit sicherlich am meisten gelernt. An den Patienten wurden sämtliche Interventionen durchgeführt (ZVK-Anlage, Pleurapunkltion, Aszitespunktion, etc.) und ich konnte immer dabei sein und wurde auch angeleitet. Nach 4 Wochen hätte ich auf eine andere Station gewechselt, wurde aber gefragt ob ich nicht bleiben möchte und aufgrund der guten Zusammenarbeit habe ich dem zugestimmt.
Allgemeines zur Uniklinik:
PJ-Unterricht 1x die Woche für Innere (nach 3 Terminen coronabedingt gestrichen worden, kein elektronischer Ersatz)
1x die Woche für Chirurgie (habe ich nicht besucht, da Innere Tertial)
1x die Woche für Radiologie (per Zoom, sehr zu empfehlen, interaktive Fallbesprechung)
Kein SAP-Zugang, Ärzte müssen einen einloggen
4 Stunden Eigenstudium pro Woche

Meine abschließende Meinung:
Die Uniklinik Mainz kann ich als PJ-Krankenhaus weiterempfehlen. Die fachliche Bandbreite ist sehr groß und das Fachwissen der Menschen, die dort arbeiten ebenfalls. Jede Frage die ich gestellt habe wurde beantwortet, Engagement belohnt und auf Wünsche eingegangen. Der PJ-Unterricht ist größtenteils ausgefallen und auch der fehlenden EDV-Zugang behindert im Alltag die Arbeit. Wer hier viel für seine Ausbildung mitnehmen möchte, hat die Chance dazu.
Bewerbung
Ãœber die Uniklinik
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
EKGs
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Punktionen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
300 (+60 Essenszuschuss)

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07