Zunächst startet jeder PJler auf der Station, wo ich auch den Großteil meines Tertials geblieben bin. Hier kann man verschiedene Krankheitsbilder und ihre Therapien kennenlernen. Da man im Arztzimmer seinen eigenen Arbeitsplatz mit PC bekommt, hat man nicht nur die Möglichkeit, Dinge nachzulesen, sondern auch mitzuarbeiten. Je nach eigenem Engagement kann man Patienten (fast) komplett eigenständig betreuen. Neben der "normalen" Visite, gab es noch 1x/Woche eine Oberarztvisite und tägliche Oberarztvorstellungen und -visite der Neuaufnahmen nachmittags, bei der es auch gewünscht war, die "eigenen" Patienten vorzustellen und zu visitieren. Mir wurde hierbei immer gerne viel erklärt, sodass ich viel lernen konnte. Blutentnahmen und Viggos hielten sich in Grenzen, da sie großteilig durch eine MFA übernommen wurden.
Im OP darf man PEs und Spindelbiopsien eigenständig durchführen und bei größeren Eingriffen assistieren. Alle waren sehr hilfsbereit und geduldig, wenn das Nähen am Anfang noch etwas länger dauert.
Auch in der Poliklinik kann man sehr selbstständig arbeiten, Patienten untersuchen und Therapiekonzepte erstellen, welche anschließend mit den Assistenzärzten oder direkt der Oberärztin besprochen werden. Hier übt man sich besonders in der (Blick-)Diagnosefindung und sieht sehr viele verschiedene Krankheitsbilder. Ab und zu fand ein Teaching für alle Studenten im Haus durch die Oberärztin der Poliklinik statt, welches wirklich sehr interessant und lehrreich war.
Zudem gibt es die Möglichkeit ins HTZ, die HPSTD-Ambulanz, Wundambulanz, Allergologie, LK-Sonographie, ECP und Lichtabteilung zu rotieren. Hier kann man zwar nicht eigenständig arbeiten, jedoch viele interessante Patienten, Diagnostik und Therapien kennenlernen. Eine Rotation in die Dermatohistologie war Corona-bedingt nicht möglich.
Fazit: Mir hat das Tertial in der Hautklinik wirklich sehr gut gefallen und kann es jedem nur empfehlen! Alle waren total nett und hilfsbereit und haben sich bemüht mir möglichst viel zu erklären. Ich hab mich sehr gut im Team aufgenommen gefühlt und konnte unglaublich viel lernen.
Einziger Kritikpunkt (jedoch am UK Essen generell): die 1 Stunde/Woche Zoom-Seminar. Für die Wahlfachstudenten des UK gibt es lediglich Seminare der Wahlfächer, wobei jedes nur 1x/Tertial möglich ist. Das sind jeweils nur kleine Einblicke und meiner Meinung nach zu wenig für ein Uniklinikum geschweige denn eine eventuelle M3-Vorbereitung.
