Ich war die einzige PJlerin zu der Zeit, man hat mir nahe gelegt es sei empfehlenswert nur in der ACH/GCH zu bleiben, da man in der UCH nur Briefe schreiben und Viggos legen würde. Da mein Interesse an der UCH sehr begrenzt war, folgte ich dieser Empfehlung :D
Die Stimmung war meistens sehr gut, alle waren sehr nett zu einem, man hatte das Gefühl auf Augenhöhe zu arbeiten. Witze konnte man immer reißen und wurden gern gesehen, insbesondere mit den OÄ.
Man geht man zur Frühbesprechung, hier werden Pat. aus dem Dienst besprochen, Bildgebung und wichtiges für den Tag und er OP Plan besprochen. Dann geht man auf Visite mit und dokumentiert, schreibt Anordnungen, Briefe, assistiert viel im OP und dort auch sehr oft als Erstassistenz, macht 100x Knöchel-Arm-Index-Messungen, Viggos... Lehre ist hier leider sehr dünn gesäht, die muss man evtl sonst auch mit Nachdruck einfordern, insbesondere VTG-seits. Einer der GCH-OÄ erzählt einem gerne viel über pAVK usw und fragt einen in angenehmer Art auch einiges ab (ist also nicht schlimm, wenn man was falsches sagt oder keine Ahnung hat).
Mit den Assistent*innen war das Verhältnis personenabhängig. Bei meinem Aufenthalt kam ich mit 2 sehr gut zurecht und mit einem nicht sonderlich, da muss man sich manchmal durchsetzen oder ihn ignorieren :D Da alle Deutsch als fremdsprache gelernt hatten, half es ihnen sehr, die Briefe zu korrigieren. Eine Kollegin achtete viel auf Fairness und dass man coole Dinge machen konnte, sie nimmt einen auch an die Hand in den ersten Tagen und zeigt einem alles. Sie ist eine sehr extrovertierte und liebe Person.
Auch wenn es ein kleineres Haus ist, sieht man hin und wieder ganz spannende Fälle und auch größere Chirurgie. Große Medizin wird hier aber nciht praktiziert. Am besten hat mir das Verhältnis zu den OÄ gefallen, das war wirklich sehr entspannt und nicht so hirarchisch, wie man es zB von Unikliniken kennt.
Die Unterkunft ist eine etwa 30qm große Einzimmerwohnung im Nebengebäude ca. 3 Gehmin. von der Klinik. Sie ist voll möbliert inkl Küchenzeile (2.Platten Herd, Kühlschrank, Pfannen, Töpfe, etwas Besteck und Geschirr) und Bad, Bettzeug und Bettwäsche sind ebenso vorhanden. Man kann ein Parkticket bekommen - ein PKW ist von Vorteil, aber nicht zwangsläufig nötig - Bahnhof ist ca. 25min zu Fuß. Klinik liegt am Rande der Stadt auf einer kleinen Anhöhe.