PJ-Tertial Chirurgie in St. Josefs-Krankenhaus Giessen (5/2020 bis 8/2020)

Station(en)
1A, 1B, 3A
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Giessen
Kommentar
Ich habe mein 1. Tertial in der Chirurgie des St. Josefs Krankenhauses in Gießen absolviert. Treffpunkt am Morgen des ersten Tages ist die Personalabteilung. Dort haben wir Namensschild, OP-Schlüssel, Telefon, Essenskarte, Orbis-Zugang etc. ausgehändigt bekommen. Da man am ersten Tag doch meistens etwas nervös ist, hat die gute Organisation die Aufregung etwas genommen. Die Alt-PJler des Hauses haben uns dort abgeholt, eine kleine Führung durch das ganze Krankenhaus gegeben und das Grundlegende erklärt. Generell gibt es pro Tertial 2 PJler. Sodass man abwechselnd je 2 Monate in der ACH und UCH verbringt.

Zur ACH:
Man startet 7:30 Uhr mit einer Röntgen-Besprechung mit allen Ärzten. Dann geht es weiter mit der Visite. Während Visite ist man mitgelaufen, hat aufmerksam zugehört bei wem die Drainage gezogen werden kann, wer noch eine BE braucht und hat evtl. am Laptop die Visiteneinträge gemacht. Nach Visite standen dann folgende Sachen an: Blutentnahmen, Viggos legen, Drainagen ziehen, Wundversorgung etc. Mit diesen Aufgaben war man aber auch nicht ewig beschäftigt. Wenn man für den OP gebraucht wurde, wurde man angerufen. Hier war es meistens möglich zu nähen oder bei laparoskopischen Eingriffen die Kamera zu führen, insbesondere wenn man Eigeninitiative zeigte. Haken halten gehörte aber natürlich auch dazu. Leider habe ich im OP mit einem OA eine schlechte Erfahrung gemacht. Da muss man aber denke ich drüberstehen und es vor allem nicht persönlich nehmen. Corona-geschuldet gab es im Verlauf des Tages nicht immer so viel zu tun, jedoch wurde man seitens der Assistenzärzte gerne mit in die Notaufnahme genommen und konnte dort unter direktem Feedback Patienten untersuchen, Sono üben etc. Ein regelmäßiges Mittagessen (kostenlos und wirklich lecker) war immer möglich, tlw. auch mit den Assistenzärzten zusammen.
Generell muss man sagen, dass das Verhältnis zu den OÄ oder dem Chefarzt (sowohl ACH als auch UCH) eher distanziert, jedoch trotzdem freundlich im Umgangston ist. Zusätzlich ist etwas schade, dass man auch nach je 2 Monaten immer noch nicht von den OÄ mit Namen angesprochen wurde, anders als die Assistenzärzte!! Trotzdem wird an einen gedacht und so wird man angerufen, wenn es z.B. einen spannenden Befund in der Ambulanz/Sprechstunde gibt. Der Umgang seitens der Assistenzärzte war im Gegensatz dazu sehr studentennah und locker. So wurde mal zusammen ein Arztbrief geschrieben, Rö-/CT-Bilder angeschaut, Fälle besprochen oder einfach nur so gequatscht.

Zur UCH:
Auch hier Start mit einer Frühbesprechung, Visite, BEs/Viggos, Drainagen ziehen, Pin-Pflege etc. Für die OÄ ist man hier tatsächlich eher Luft und läuft bei der Visite eher als „Anhängsel“ mit. Fragen konnten jedoch immer gestellt werden und ein netter Umgang wurde gepflegt. Im OP war man nicht allzu oft eingesetzt, teilweise hat man auch bei den Orthopäden ausgeholfen. Auf Nachfrage konnte man neben Haken halten Knoten und Nähen üben. Auch hier war das Mithelfen/Untersuchen in der ZNA jederzeit möglich. Zwischen 15-16 Uhr gab es eine Abschluss-Röntgen-Besprechung, danach hatte man Feierabend. Wenn man mal länger im OP bleiben musste, wurde darauf geachtet, dass man am nächsten Tag etwas früher geht.

Generelles:
- 1x/Woche gibt es ein PJ-Unterricht zusammen mit den Internisten. Dieser fand regelmäßig statt, war inhaltlich und didaktisch nicht immer so wertvoll.
- Es gibt einen PJ-Raum als Rückzugsort, jeder PJler hat dort einen eigenen Spind.
- Kontakt zur Pflege war insgesamt gut.
- Studientag war (in Absprache) frei wählbar, es sollte jedoch immer mind. ein PJler für die gesamte Chirurgie da sein.
- 4x/Tertial muss man Sa & So im gesamten Haus Blut abnehmen, Viggos legen und Drainagen ziehen (Innere + Chirurgie). Dafür gibt es als Entschädigung einen Tag unter der Woche frei sowie 50 € extra.
- Wenig große offene OPs (viele laparoskopische Hernien-OPs, Cholezystektomien etc.). Wenn man daran interessiert ist, kommt man hier nicht so auf seine Kosten.

Insgesamt kann ich das St. Josefs Krankenhaus als kleines Krankenhaus für das Chirurgie-Tertial empfehlen. Insbesondere für Leute, denen das Uni-Klinikum zu groß und unübersichtlich ist und die eher ein persönlicheres und vertrauteres Umfeld schätzen. Man lernt v.a. praktische Fähigkeiten (Wundversorgung, Nähen/Knoten, Fixateur externe) und schult sein Auge beim Beurteilen von Knochenbrüchen im Röntgen. Inhaltlich habe ich ehrlich gesagt nicht ganz so viel gelernt. Wie überall kann man auch hier sagen, dass einem nichts einfach so zufliegt, sondern man eine gewisse Portion Eigeninitiative mitbringen mus
Bewerbung
Über die Uni Gießen
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Briefe schreiben
Mitoperieren
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400€ + 50€ pro Wochenenddienst

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93