Mein Wahltertial im Klinikum Neukölln in der Psychiatrie kann ich sehr weiterempfehlen. Ich wurde zunächst auf einer der vielen Normalstationen eingeteilt (Station 81), man konnte aber mit vielen Assistenten auch Rettungsstele bzw. Dienste mitmachen und bei Interesse auch die zumindest auf die Suchststation wechseln (hier war ich am Ende nur eine Woche).
Auf der 81 werden keine Visiten sondern nach dem Prinzip des Open Dialoges Behandlungskonferenzen durchgeführt, das ist erstmal etwas schwierig, wenn ma neu auf Station ist und die Patienten noch nicht kennt daran teilzunehmen, aber auch eine abwechslungsreiche Abwechslung zur Visite und sobald man eigene Patienten betreut, kann man sich auch gut einbringen.
Das Team der Station ist super, man wurde sehr wertschätzend behandelt. Es ist eher die Seltenheit, dass ein PJler da ist, sodass man sehr frei seien Aufgaben gestalten kannuni nicht mal fest für die Blutentnahmen eingeplant ist, auch wenn jede Hilfe dankbar angenommen wird. Besonders das interdisziplinäre Arbeiten mit Pflege, Psychologen und Therapeuten hat mir sehr viel Spaß gemacht, man kann bei allen Therapien jederzeit hospitieren und es gibt regelmäßig Besprechungen im gesamten Team.
Da es mein erster Kontakt mit der Psychiatrie war, habe ich zunächst erstmal den Ablauf kennengelernt, konnte dann aber nach kurzer Zeit beginnen meine eigenen Patienten in Rücksprache zu betreuen, das waren dann meistens 2-3 gleichzeitig. Es gibt in Neukölln keine "geschlossene", sodass wenn Patienten auf Station untergebracht sind, die Tür manchmal geschlossen ist sonst aber auf. Man sieht eigentliche alle großen Krankheitsbilder und auch viele spannende Patienten oft mit einer langen Vorgeschichte. Für Action ist mit Fixierungen, manchmal auch Zwangsmedikationen und auch Polizeieinsätzen auch gelegentlich gesorgt.
Durch Covid waren alle Besprechungen immer über Zoom, so auch der PJ Unterricht, wodurch man leider nicht so mit anderen PJlern des Hauses in Kontakt kam, aber da das Team so nett ist, hatte man auch immer Begleitung zum Mittagessen. Pünktlich gehen ist auch nie ein Problem, manchmal auch früher.
Insgesamt ein super Tertial, wo ich viel gelernt habe und auch super durch das Engagement der Assistenten einem zwischendurch etwas beizubringen und der Oberärztin auf die Prüfung vorbereitet.