PJ-Tertial Innere in Vivantes Klinikum Hellersdorf (3/2021 bis 6/2021)

Station(en)
Kardiologie, Gastroenterologie, Endoskopie/Sonographie, Echo, RST
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Insgesamt ist Kaulsdorf für Innere ein ziemlich guter Deal, unabhängig, ob man Innere machen möchte oder nicht. Im Gegensatz zu solch riesigen Häusern wie Charité o.ä. sind die Mitarbeitenden hier wirklich daran interessiert, dass man etwas lernt und sehen einen nicht nur als billige Aushilfskraft:
Es gibt einen festen Rotationsplan, der vorsieht, dass man je 1 Monat auf der Kardiologie und Gastroenterologie (Station) ist, bevor man dann für 3 Wochen in die Funktionsdiagnostik geht (2W Endo mit Sono, 1W Kardiologie mit Echo, LZ-EKG, SM-Sprechstunde und Katheter). Dann folgen 2 W Rettungsstelle und 2 W Geriatrie (zu meiner Zeit Covid-Screening-Station) und 1 W Diabetologie.
Am Anfang gibt es das bereits beschriebene Frühstück mit den Chefs/OÄ und insgesamt ist die Stimmung im Krankenhaus sehr familiär. Man kennt sich, grüßt und duzt alle und wird auch als PJlerIn als Teil des Teams behandelt. Ausserdem gibt es für die meisten BEs und Flexülen MFAs (ein ziemlicher Bonus, weswegen man dann nur noch akute BEs zwischendrin als Gefallen erledigen muss).

Mit dem Rotationsplan wurde es nicht so eng gesehen, so dass man sich das nach eigenen Bedürfnissen und nach Absprache selber einteilen konnte. So war ich länger in der Funktionsdiagnostik und dafür weniger auf der Screening-Station.
Kardio: Viel Durchlauf, dementsprechend auch mehr BEs, Flexülen und die AssistentInnen sind auch gestresster, was sich in weniger Zeit für Lehre niederschlägt. Es geben sich aber alle Mühe trotzdem noch etwas zu vermitteln. Man ist danach echt fit in der ganzen Stationsorga, die OberärztInnen sind sehr nett und man kann ab Anfang eigene Patienten betreuen und wenn mal ne Frage ist, bekommt man auch immer eine Antwort. Chefvisite ist einmal die Woche, etwas unentspannt, mit Abfragen, aber man lernt ne Menge (auch über neue Studienergebnisse). Dienstbeginn 7:30, hier bleibt man oft wirklich bis 16:00 Uhr. Die AssistentInnen oft auch bis 18:00 Uhr und länger.
Auf der Gastroenterologie liegen die Patienten etwas länger, weswegen auch mal mehr Zeit bleibt, die Krankheitsbilder detaillierter durchzusprechen. Hier kann man auch bei Aszitespunktionen, Transfusionen usw. mitmachen/selber machen und wenn mal Luft ist, auch immer in die Endo/Sono. Hier kann man auch mal früher gehen und ist in der Tendenz meist um 15:00 Uhr draussen. Einzig die Zusammenarbeit mit der Pflege funktioniert hier im Großen nicht ganz so gut wie auf der Kardiologie und auch mit den Viszeralchirurgen ist es nicht immer einfach, weil das Konzept einer interdisziplinären Station (halb Gastro halb Viszeralchirurgie) oft zu Konflikten führt.

In der Funktionsdiagnostik war es für mich mitunter deutlich entspannter, als auf Station: In der Sono kann man alle PatientInnen selber vor/nachschallen, wo ich echt eine Menge gelernt habe und in der Endoskopie kann man einige ganz coole Eingriffe mit angucken/zu ERCPs bei Fällen, wo man die Steine vorher im Sono gefunden hat. Dabei erklären die Fach- und OberärztInnen sehr gern und viel.
In der kardiologischen Funktionsdiagnostik waren auch alle super nett und man konnte viele Echos (auch TEE) selber vorschallen, kardiovertieren und in den Herzkatheter zum Zugucken bei Schrittmacher- und Stentimplantationen. Die Schrittmachersprechstunde beim Chef war auch sehr lehrreich.

Durch Corona war es sicherlich eine besondere Zeit, ich habe dem Chefarzt der Inneren Medizin viel beim Impfen geholfen (habe später auch selbst viel geimpft), was manche vielleicht langweilig finden würden, aber für mich war es insgesamt eine gute Abwechslung zum Stationsalltag und man hatte das Gefühl etwas gegen die Pandemie zu tun. (Ausserdem gab es Snacks und einige nette Gespräche)

Abzüge würde ich lediglich für die Rettungsstelle geben: Hier schien die Zusammenarbeit mit der Pflege oft relativ schlecht (ein Teil der Pflege hat sich geweigert BZ zu messen oder die PatientInnen abzustreichen) und ein Internist/Internistin muss den internistischen Teil der Rettungsstelle allein rocken, was an vollen Tagen zu deutlicher Überlastung geführt hat. Dabei war die Oberärztin wahrscheinlich auch stressbedingt sehr gereizt, obwohl sie immer noch versucht hat einem etwas beizubringen.

Essengehen ist immer möglich, das Essen ist vivantes-typisch das schlechteste Kantinenessen, was ich jemals irgendwo gegessen habe, weswegen ich viel selbst gekocht habe.

Aufwandsentschädigung gibt es seit Corona und der Studierendeninitiative aus dem KFH, 375€/Monat, wird am Ende zusammen ausgezahlt. Hervorzuheben ist hier noch einmal, dass sich die Ärztliche Direktorin und der Chef der Inneren Medizin persönlich mit sehr vielen Mails an die Personalverwaltung Vivantes darum gekümmert haben, dass es auch wirklich ausgezahlt wird, nachdem ich da noch einmal nachgehakt hatte.
Fortbildungen sind 1x die Woche und insbesondere die Ärztliche Direktorin ist SEHR daran interessiert, dass diese auch stattfinden, sodass fast keine ausgefallen ist bzw. diese dann nachgeholt werden, wenn man sie darüber in Kenntnis setzt.
Bewerbung
Zentral über PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
EKG
Bildgebung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Braunülen legen
EKGs
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Rehas anmelden
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
375

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27