PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Stadt Soest (1/2021 bis 4/2021)

Station(en)
Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich kann das Klinikum Soest für das Chirurgie-Tertial uneingeschränkt empfehlen.
Die Wertschätzung mir als PJ-lerin gegenüber war extrem hoch, die Lehre sehr, sehr gut (3-5 ziemlich gut und studentenorientiert gemachte Seminare pro Woche. Und das obwohl wir nur zwei PJ-ler mitten in der dritten Coronawelle waren). Die Seminare deckten alle Bereiche von Innere und Chirurgie über Radiologie und Anästhesie bis hin zum Krankenhausmanagement ab. In der Radiologie haben wir eigene Patienten vorgestellt und besprochen.

Ich bin durch Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie und Unfallchirurgie rotiert. Letztere habe ich nur zwei Wochen kennengelernt. Meinem Mit-PJler, der auch in dieses Fach gehen wollte, und daher lange dort in der Rotation war, hat es dafür umso besser gefallen. Die Unfallchirurgie arbeitet eng mit der Alterstraumatologie und Neurochirurgie zusammen, das Team ist das größte chirurgische ärztliche Team und die meisten scheinen sehr nett zu sein.

In jedem Fall bestand stets und bei allen Chirurg*innen im Haus eine hohe Erklärbereitschaft, eine hohe Freiheit, das Mitzuarbeiten und zu lernen, was man wollte, zum Beispiel auch kein Zwang zu zahlreichen Blutentnahmen, dafür ein sehr kollegialer, freundlicher Umgangston im Team. Man kann sehr viel im OP lernen - vom Zugucken bis hin zum Assistieren oder Selbstdurchführen einzelner chirurgischer Arbeitsschritte, abhängig vom eigenen Interesse und Können.

Die Allgemein- und Viszeralchirurgie ist zertifiziert für Schilddrüsenbehandlung, auch größere Darm-OPs z.B. bei kolorektalem Karzinom kann man hier sehen. Die Assistenz- und Oberärzt*innen haben mir sehr viel erklärt, gezeigt und beigebracht. Auch bei den Sprechstunden für Aufklärung und Nachsorge kann man mitgehen.

Die Gefäßchirurgie ist sehr klein, aber leistet auch sehr viel, hier werden von Katheterinterventionen über Rotationsthrombektomie bis hin zur offen chirurgischen Aortenplastik alle möglichen Dinge angeboten, das Team ist auch zu gefäßchirurgisch bislang unbedarften Studentinnen wie mir unglaublich nett gewesen. Ich habe hier neben dem Diktieren (statt Schreiben) von Arztbriefen die Duplexsonographie sehr schön erlernen dürfen, so einige größere und kleinere gefäßchirurgische Operationen mitgemacht, einige Patient*innen aufgenommen und mitbetreut, bin bei einigen Sprechstunden mitgegangen und habe unerwarteterweise wirklich Begeisterung für das Fach gefunden.
Ebenfalls sehr viel lernen kann man vom Wundteam, das sehr sympathisch ist.

Es gibt einen Laparoskopietrainer und uns wurde ein Nahtkurs an Schweinefüßen geboten. Immer mal wieder kann man in der Rettungsstelle vorbeischauen, auch hier gibt es viel zu lernen. Die Kolleg*innen sind auch hier sehr, sehr hilfsbereit und freundlich. Man kann nach Belieben auch in andere Bereiche reinschauen, wie zum Beispiel die gastroenterologische Funktionsdiagnostik.

Die Kantine ist ziemlich gut, das Essen dort zu Frühstück und Mittag kostenlos für Student*innen möglich.
Bewerbung
unkomplizierte Einschreibung über das PJ-Portal. Vergabe des Zimmers in einer sehr hübschen und innenstadtnahen PJ-Dreier-WG mit zwei Bädern (1 Dusche) auch ganz unkompliziert. Alternativ stehen Räume mit Badezimmer am Klinikum zur Verfügung, die teils etwas weniger schön sein.
Kompliziert sind allerdings die ganzen Vorgaben der Uni Münster, für die akribisch ein äußerst ausführliches PJ-Logbuch geführt werden muss und die eigene Anwesenheit dokumentiert und abgezeichnet werden muss. Dafür gibt es auch 22,50 Euro über die Uni Münster an Aufwandsentschädigung pro Anwesenheitstag.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Patientenvorstellung
EKG
Nahtkurs
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Notaufnahme
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
22,50 pro Anwesenheitstag

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07