Vorab: man muss das Ganze sehr differenziert sehen, denn die guten Noten beziehen sich lediglich auf die Unfallchirurgen
Notaufnahme: je nach dem mit wem man arbeitet kann man sehr viel selbst machen (Unfallchirurgie) oder eben eher den Papierkram (Viszeralchirurgie). Bei den Unfallchirurgen darf man alles und jeden nähen und auch selbst den Behandlungsplan erstellen sowie die Patienten betreuen. Bei den Viszeralchirurgen kann man sich freuen, wenn man mal ein Sono machen darf. Aber auch hier gab es Ausnahmen in Abhängigkeit mit wem man zusammenarbeitet. Der große Vorteil: wenn viele Studenten da sind, gibt es Schichten.
G2/H22: großes Lob an die Unfallchirurgen! Egal ob Physiotherapeuten, Assistenzarzt, Pflege, Oberarzt oder Chef alle sind wahnsinnig nett und vor allem sehr lustig. Natürlich gehören Verbandswechsel und Blutentnahmen dazu, aber sonst kann man frei entscheiden was man machen möchte. In den OP darf man immer, aber auch mal in die Notaufnahme zu gehen für bestimmte Fälle ist absolut selbstverständlich. Jeder ist stets bemüht einem so viel wie möglich zu erklären und das, obwohl es wirklich sehr stressig durch die Massen an Patienten ist. Man darf auch schnell viel Verantwortung übernehmen, wenn man das will. Alles in allem ein super herzliches Team und die spannendsten Rotationen. Die Arbeitszeit war zwar meist sehr lang, aber es war freiwillig.
G6: ich hatte das Vergnügen bereits vorher die Viszeralchirurgen kennenzulernen und war dementsprechend schon vorher etwas besorgt, weshalb ich mir direkt eine Woche Urlaub genommen habe und nur 3 Wochen dort war. Eine Einführung gab es nicht, das mussten zwei sehr uninformierte PJlerinnen übernehmen. Aber dank meiner Vorkenntnisse war es machbar. Der PJler ist dort eigentlich nur für Stationsarbeit und Haken halten da, selbst wenn man bemüht ist. Wenn man Pech hat merken sich die Ärzte nicht einmal deinen Namen (dank meiner Zeit in der Notaufnahme haben sie es bei mir wenigstens gemacht). Der Oberarzt hat mich nach zwei Wochen dann trotzdem für eine Pflegerin gehalten, obwohl man vielleicht verlangen könnte sich wenigstens das Gesicht zu merken. Im OP wird stundenlang teilweise nicht mit einem geredet, selbst Hakenpositionswechsel werden durch Klopfen auf die Hand kommuniziert und nicht verbal. Dank der wunderbaren Stimmung hofft man natürlich früh nach Hause gehen zu können, aber ein PJler muss immer noch bis 5 Uhr Minimum bleiben „falls etwas ist“ (damit sind meist BEs oder ähnliches gemeint), meist kommt aber nichts und man sitzt die Zeit ab.
Zusammengefasst kann ich nur empfehlen möglichst viel Zeit bei den Unfallchirurgen zu verbringen, die sind top!