Das Wahlfach Neurochirurgie am Klinikum Dortmund Nord kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen.
Zum Start des Tertials führt man mit Professor Müller ein Gespräch, wo die gegenseitigen Erwartungen besprochen werden, hier kann man auch Wünsche für die Einsatzbereiche-/ Rotationen äußern. In der Mitte und am Ende des Tertials finden weitere Gespräche statt, wo man auch Kritik/Verbesserungsvorschläge äußern kann und Feedback bekommt.
Das Team ist sehr angenehm, kollegial und herzlich, sodass ich mich schnell integriert gefühlt habe.
Unter Anleitung konnte ich Schritt für Schritt eigene Aufgaben übernehmen, wie Patient*innen aufnehmen/untersuchen, Briefe schreiben, Lumbalpunktionen durchführen, Lumbaldrainagen legen, Visiten durchführen, OP-Assistenzen, OP-Aufklärungen unter Supervision durchführen u.v.m....
Falls Fragen/Unsicherheiten auftauchen, kann man jede*n im Team ansprechen. Positiv finde ich auch, dass zum Dienststart sowie Ende die Patient*innen gemeinsam besprochen werden und das Procedere festgelegt wird.
In den Röntgen-/ OP Besprechungen werden alle Fälle des Tages besprochen. Hier stellt man auch die Patient*innen vor, die man selbst aufgenommen hat. Es wird auch viel Theorie (wie z.B. Klassifikationen, OP Methoden) erklärt. Man wird auch häufiger "abgefragt", dies ist für die Examensvorbereitung aber super gut. Ich sollte z.B. anhand eines MRT Bildes die cervikale Myelopathie erklären, ein Clivus-Meningeom erkennen, die Kriterien eines NPH erläutern, anhand einer Fallbeschreibung die Verdachtsdiagnose eines Subclavian Steel Syndroms stellen, einen Pneumothorax erkennen etc.. Wenn man etwas nicht weiß, ist das überhaupt nicht schlimm, dann wird es einfach nochmal erklärt.
Es ist jederzeit möglich, sich alle interessanten Operationen anzuschauen. Des Spektrum ist sehr breit und man sieht auch viele exotische OPs (z.B. N. olfactorius Neuroblastom, Detethering bei Kindern, Clivus-Meningeom). Man lernt die Neuronavigation, intraoperatives Monitoring (MEPs, SEPs), Wachoperationen, Stereotaxie, Fluoreszensmikroskopie etc. kennen. Die Abteilung verfügt außerdem über ein OrbEye, weshalb man die OPs auch von außen in 3D verfolgen kann. Beim Zugang assistieren und die Subkutan-/ Hautnaht duchführen ist fast immer möglich. Ganz großer Pluspunkt ist auch das OP-Team, die Stimmung im OP ist sehr gut.
Die Dienste sind besonders interessant, man kann flexibel und spontan daran teilnehmen und bekommt im Gegenzug Freizeitausgleich. Hier konnte ich unter Anleitung ein chronisches Subduralhämatom entlasten, zum Schockraumalarm mitgehen, externe Ventrikeldrainagen legen, den Dienstfunk übernehmen, eine Leichenschau durchführen sowie den Totenschein ausfüllen u.v.m...
Arbeitsstart ist um 7.15/7.30 Uhr und man kann zwischen 15-17 Uhr nach Hause gehen.
Rotiert bin ich in alle Bereiche der Abteilung (NF2, NA2, Intensiv, Ambulanz).
Dienstags findet die Neurovaskuläre Konferenz statt, Mittwochs eine interdisziplinäre Tumorkonferenz.
In Zukunft sollen auch mehr abteilungsinterne Fortbildungen zu NCH-Themen etabliert werden.
Es gibt zahlreiche PJ-Seminare aus allen Fachbereichen des Krankenhauses. Die Qualität der Veranstaltungen ist wie immer schwankend. Ich persönlich habe dort selten teilgenommen, weil die Seminare immer zeitgleich zur OP-Besprechung stattfanden.
Die zwei PJlerinnen vor mir haben dort auch als Assistenzärztinnen angefangen, was ja schon für sich spricht :P
CONTRA:
Leider erhält man kein eigenes Telefon. (Dies ist bei der Verwaltung beantragt, aber die Mühlen dort mahlen seeeeehr langsam.)
Kein Studientag