PJ-Tertial Innere in Krankenhaus der Barmherzigen Brueder Trier (3/2021 bis 6/2021)

Station(en)
3E2, K1, 2D, Sono, ZNA, 1E2 (ITS)
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Da ich aus Trier komme, habe ich mich für ein Tertial hier entschieden. Das BKT kam mir von der Größe der Inneren und den Bedingungen besser vor (letztlich mehr oder weniger zutreffend), daher habe ich es gewählt.
Der erste Tag ist ein Einführungstag, also nur organisatorisches wie den Orbis-Zugang und Vorstellung bei den Chefärzten der verschiedenen Abteilungen. In der Inneren wurde ich schon im Vorfeld von den PJ-Sprecherinnen angeschrieben bezüglich meiner Wünsche für die Rotation.
Zu Beginn ist also alles gut organisiert und die Begrüßung herzlich. Das BKT ist wirklich verwirrend aufgebaut, daran muss man sich gewöhnen, auch weil die PJ-Umkleiden etwas abgelegen sind.
Der größte Pluspunkt vorneweg, die Ärztinnen und Ärzte in der Inneren sind alle super nett und erklären auch gern. Die technische Ausstattung ist zum Großteil wirklich sehr gut.
PJ-Unterricht ist sehr spät, sodass die Tage sehr lang werden (Mo, Di bis 18 Uhr, Mi bis 17 Uhr, Donnerstag bis 17 Uhr). Als Ausgleich haben wir schon freitags ab 12 Uhr frei.
GEHALT:
-Aufwandentschädigung 100€
- Essensgeld 150€
- Wohngeld 200€ (wer nicht im Wohnheim wohnt)
= 450€
Die versprochene Erhöhung der Aufwandsentschädigung von 100 (!) auf 200 Euro blieb erstmal aus bis jetzt aus, angeblich soll es eine rückwirkende Nachzahlung geben. Mit der Begründung, das Mutterhaus zahle auch nicht mehr und man wolle einheitlich sein (das Mutterhaus zahlt seit Januar 2021 200 Euro Aufwandsentschädigung). Sehr viel katholische Nächstenliebe für die PJler also.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeiten zu Blutentnahme-Diensten (sonntags, 200€ für 8h) und chirurgischen Rufdiensten (pauschal 60€ für 16h unter der Woche, 90€ für 24h am Wochenende). Wer nach Mitternacht noch im OP steht, hat den nächsten Tag frei. Ich hatte 7 Dienste und bin 2x gerufen worden, also schon ziemlich entspanntes Geldverdienen.
Laut anderen PJs, die vorher im Mutterhaus waren, war der Unterricht meistens schon um 15 Uhr zu Ende. Weiterhin bekommen sie dort Berufskleidung gestellt und müssen keine wie wir zu Beginn kaufen.
Das Essen im Domus Culinae ist sehr gut und preislich in Ordnung. Es gibt ein live cooking Gericht plus 3 weitere. Die Komponenten aller normalen Gerichte kann mal beliebig austauschen.
Was die PJ-Bescheinigungen angeht: Ihr müsst zwar offiziell Urlaub beantragen, letztlich tragt ihr aber selbst die Urlaubsdaten auf der PJ-Bescheinigung ein…Daraus könnt ihr natürlich jetzt machen was ihr wollt (ich hoffe Urlaub :D)

Kardio: 3E2, K1
Die 3E2 ist die „normale“ Kardio, auf der auch rhythmologische Patienten liegen (die Rhythmo ist aber svon der normalen Kardio getrennt) und wegen Corona auch pulmologische.
Die Krankheitsbilder sind vielfältig, meistens Herzinsuffizienz oder STEMIs/NSTEMIs. Es gibt 2 Assistenten, denen jeweils eine Oberärztin bzw. -arzt fest zugeordnet ist, die jeden Tag zur Visite kommen. Dabei erklären sie auch viel und beantworten Nachfragen. Einmal in der Woche ist Chefvisite, die aber häufiger ausfällt.
Um 14 Uhr ist Mittagsbesprechung, wo die Echos und HKUs des Tages besprochen und die für den nächsten Tag geplant werden. Das ist interessant, wobei es am Anfang schwer ist, den Bildern von den HKUs in der Geschwindigkeit zu folgen, wie sie durchgeklickt werden.
Man kann immer mit ins HKL oder ins topmoderne Hybridlabor (TAVIs, Mitraclip, Valve-in-Valve,…). Es ist schon interessant, das zu sehen, es wird aber auch schnell langweilig, da man nur dabeisteht. Wer für interventionelle Kardio brennt, wird es mögen.
Sonst gibt es eigentlich außer ein paar Botendiensten nichts zu tun (es gibt eine Blutentnahmeschwester), die Echogeräte waren fast immer belegt und so saß ich größtenteils herum.
Auf der K1 war es ähnlich, da gab es sogar noch weniger zu tun, da es keine richtige Visite gibt. Die K1, auch Coromat genannt, schleust die Leute eigentlich nur durch, um möglichst viel Profit durch HKUs und TAVIs zu machen (meinem Eindruck nach). In meiner letzten Woche hatte die Blutentnahmeschwester Urlaub, sodass ich die Aufgaben dann übernahm. Ansonsten bin ich auch mal durchgegangen und habe v.a. die TAVI-Patienten auskultiert.
Die Assistenten dort bleiben auch meistens sehr lange, weil so viel zu tun ist.

Gastro: 2D
Es gab 4, manchmal 5 Ärztinnen und Ärzte für die Station, also gut besetzt. Morgens haben wir alle zusammen das Blut abgenommen (ab Mai sollte es einen Dienst dafür geben) und dann Visite gemacht bzw. Innere-Life mit Briefen etc. Ich konnte etwas mehr machen und die Krankheitsbilder waren sehr breit gefächert, da auch eigentlich urologische bzw. pulmologische Patienten auf der 2D aufschlugen.
Wenn es einen interessanten Befund bei einer Aufnahme gab, wurde ich dazu gerufen.
Chefarztvisite war auch einmal in der Woche. Der alte Chef hat sich immer gefreut, wenn ich mal einen Patienten vorgestellt habe, aber er geht im Laufe dieses Jahres in den Ruhestand. Der neue Chef ist jung und soll super engagiert sein, ich habe ihn nur einmal gesehen.
Die Endoskopie ist direkt neben der Station, dort war ich auch häufiger und habe viel erklärt bekommen (stand aber auch nur daneben).
Mittagsbesprechung ist gegen 15 Uhr, entweder vor oder nach der Röntgenbesprechung. Die Infektio und die HämOnk im Johann-Gebäude gehören auch dazu, dort war ich aber nicht.

Sono:
Es gibt die „zentrale interdisziplinäre Sonographie“ im BKT, wo fast alle Ultraschalluntersuchungen (abgesehen von Echo) gemacht werden und auch Punktionen. Die Assistenten rotieren für 6 Monate dort hin.
Hier ist nicht nur das ärztliche Personal super nett und hilfsbereit, auch die MTAs berücksichtigen einen („ich hab mal den Abdomen-Schall für dich vorgezogen, dann kannst du schon mal vorschallen“). Ein super Team.
Morgens geht es um 8 Uhr mit der Frühbesprechung los, gegen Mittag ist das Vormittagsprogramm rum und dann erstmal Pause bis 14 Uhr.
Die ersten zwei Tage war ich am Simulator, das ist ein Torso mit Schallkopf, an dem man die Anatomie wiederholen soll (es zeigt CT-Schnittbilder). Die Bilder von Pathologien sind wiederum Sonobilder. Ein Assistent hat mit mir zusammen zeitgleich angefangen, sodass wir dort zu zweit waren.
Danach war ich mit in den Untersuchungszimmern oder mit den mobilen Geräten im Haus unterwegs.
In der kurzen Zeit konnte ich nicht viel in der Breite machen, daher war der Fokus auf Niere, Milz und Oberbauch. Darin bin ich trotz der kurzen Zeit sicherer geworden. Im Nachhinein würde ich mich wahrscheinlich eine längere Zeit in der Sono-Abteilung einteilen lassen.

ZNA:
In der ZNA schlagen viele verschiedene Krankheitsbilder auf, mega spannend!
Je nachdem, wer da ist, macht man eigenständig Anamnese und Status oder schaut nur zu. Grundsätzlich ist das Team super nett, aber nicht ganz so herzlich und an persönlich an PJlern interessiert wie Sono oder IST. Wahrscheinlich weil die ZNA sehr beliebt ist und die PJler oft wechseln.
Um 8 Uhr morgens ist Übergabe von den AvDs, in der ZNA ist dann noch nicht viel los und im weiteren Vormittag wird die ZNA immer voller. Wenn man will, kann man die Verläufe auch ganz mitansehen, also zum Beispiel mit ins HKL gehen.

Intensivstation:
Ich war am Ende auf der 1E2, der kardiologisch-internistischen ITS. Es hat mir dort am besten gefallen, die Ärzte und Ärztinnen sind einfach unglaublich freundlich und erklären viel und lassen einen auch viel machen. Auch was die Arbeitszeiten angeht sind sie sehr entspannt, man kann auch Spätdienste mitmachen. Das Team besteht aus Internisten und Anästhesisten.
Auf der ITS gibt es ein Schichtsystem, der Tag beginnt um 7:45 Uhr mit der Chefvisite auf 1E2 und 2A (IMC) und endet um etwa 14:30 mit der Übergabe an den Spätdienst.
Zu meiner Zeit waren einige Betten wegen Pflegemangel gesperrt, zusätzlich hatten wir Covid-Langlieger und dann noch die TAVI- oder Mitraclip-Patienten (€€€) für eine Nacht, sodass wir zeitweise abgemeldet waren und wenig Akutfälle hereinkamen.
Ich konnte viel Echo und etwas bronchoskopieren üben und wenn es sich patientenmäßig angeboten hätte, auch einen ZVK gelegt.
Die ITS ist sehr zu empfehlen! Und im Sommer ist sie sehr gut klimatisiert.
Bewerbung
über das deutschlandweite Vergabeverfahren für externe Studierende via Uni Mainz
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Bildgebung
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Braunülen legen
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.73