Im Groote Schuur Hospital ist der Notfall örtlich in Trauma und Medicine Department aufgegeilt. Ich wäre ursprünglich auf der Trauma eingeteilt gewesen, allerdings hat das Spital entschieden momentan auf der Trauma keine ausländischen Studenten aufzunehmen und hat mich stattdessen auf den medizinischen Notfall verschoben. Meine Bitte, ob ich nicht doch zumindest für einige Schichten noch in der Trauma arbeiten könnte, wurde mir vor Ort abgelehnt.
Auf dem medizinischen Notfall hat sich niemand richtig zuständig für mich gefühlt, wenn man sich aber selber etwas ins Team einbringt kann man schnell eigene Patienten sehen (Anamnese, körperliche Untersuchung, venöse und arterielle Blutentnahme…) und diese anschliessend einem Registrar oder Consultant vorstellen. Kommen und gehen kann man grundsätzlich zu 100% wann man will, an ruhigen Tagen empfiehlt es sich früh zu gehen und etwas zu unternehmen, denn Kapstadt und Umgebung bietet unglaublich viel.
Insgesamt kann man, da man viele Patienten selber betreuen kann, einiges lernen, auch weil das Spektrum von Krankheitsbilder (Disseminierte TB, AIDS etc) ein anderes ist, als man sich gewohnt ist. Aber Teaching bekommt man wenig und man ist oft etwas auf sich alleine gestellt und muss immer nachfragen, damit man etwas erklärt bekommt oder damit man etwas zu tun hat. Sicherlich eine gute Erfahrung, ich würde aber definitiv jedem PJler empfehlen, lieber ein anderes Spital in Kapstadt auszusuchen (z.B New Somerset, Mitchells Plain). Gemäss anderen Studenten soll man dort viel besser betreut werden, kann noch mehr selbstständig machen, auch weil der Notfall in den meisten anderen Spitälern nicht in Trauma und Medizin aufgeteilt ist und man so beides zu sehen bekommt.