PJ-Tertial Innere in Helios Klinikum Erfurt (3/2021 bis 6/2021)

Station(en)
Geriatrie, Nephrologie
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe das komplette Tertial in der Inneren Medizin am Helios Klinikum in Erfurt gemacht. Vorab zur Information, ich selber möchte später nicht in der Inneren Medizin arbeiten und hatte dementsprechend auch keine große Erwartungen an mein Tertial.
Ich konnte mein Tertial splitten und habe 8 Wochen in der Geriatrie und 8 Wochen in der Nephrologie gemacht. Eigentlich ist es vom Klinikum aus nicht vorgesehen, dass man das Tertial in zwei verschiedenen Abteilungen absolviert. Ich habe aber mehrmals bei der Personalabteilung nachgefragt und letztendlich hat es dann geklappt, dass ich mein Tertial splitten durfte.

Geriatrie:
Aufgrund der Corona-Situation waren von den 5 Stationen zwei geschlossen. Ich wurde auf Station 4 eingeteilt, das war die allgemein geriatrische Station. Das gesamte Team, sowohl die Ärzte, als auch die Pflege waren sehr nett und haben einen gut ins Team integriert.
Beginn war täglich um 7 Uhr. Zunächst standen die Blutentnahmen auf Station an. Hierbei haben aber die Ärzte meisten geholfen, so dass man nach einer Stunde fertig war. Danach war die Frühbesprechung auf Station und die Teambesprechung der Ärzte, in den die Neuaufnahmen des letzten Tags vorgestellt worden sind. Anschließend folgte die Visite, die je nach Arzt schon mal den ganzen Vormittag dauern konnte. Einmal pro Woche ist Chefarztvisite. Während der Visite habe ich meist nur die Verlaufseintragungen gemacht. Nach der Visite habe ich entweder angefangen Briefe vorzubereiten, telefonisch eine Fremdanamnese erhoben oder die neuen Patienten aufgenommen. Ich hatte immer genug zu tun, Zeit zum Mittagessen war aber immer da. Meistens konnte ich auch gegen 15.30 Uhr Schluss machen. Den Studientag konnte ich beliebig nach Absprache nehmen. Insgesamt hat mir die Zeit in der Geriatrie gut gefallen, da man verschiedene Krankheitsbilder zu sehen bekommt. Jedoch muss man anmerken, dass eigentlich kaum Diagnostik selber in der Geriatrie gemacht wird und meist dafür die Patienten immer ins Haupthaus gefahren werden. Man kriegt von der Diagnostik selber also wenig mit und ist eher nur mit Stationsarbeit beschäftigt.

Nephrologie:
Für die Nephrologie habe ich mich aufgrund der positiven Bewertungen hier im Portal entschieden. Die Nephrologie ist eine sehr kleine Abteilung mit zwei Chefärzten, einem Oberarzt und normalerweise einem Stationsarzt. Aufgrund von Krankheit war in meinen 8 Wochen ein Stationsarzt anwesend, so dass ich als PJler viele Aufgaben übernehmen musste. Das war am Anfang zwar nicht ganz leicht, jedoch habe ich dadurch rückblickend sehr viel mehr gelernt.
Auf der Nephrologie ging es um 7.15 Uhr mit der Frühbesprechung der Ärzte los. Danach bin ich auf Station gegangen und habe die Blutentnahmen gemacht. Bis zu Visite habe ich dann die Entlassbriefe für den Tag vorbereitet und diese mit einem der Chefärzte besprochen. Die Visite erfolgte immer zusammen mit den Chefärzten und dem Oberarzt und ging meistens recht flott. Danach habe ich dann neue Patienten aufgenommen, weiter Briefe vorbereitet oder mit den Chefärzte verschiedenen Themen durchgesprochen Mittagessen war auch hier immer möglich. Schluss war auch meist gegen 15/15.30 Uhr. Den Studientag oder Urlaubstage konnte ich in Absprache auch immer nehmen. Aufgrund der Corona-Situation hatten wir nur relativ wenig Patienten auf Station, dadurch blieb jedoch viel Zeit für Teaching und ich hatte letztendlich fast immer eine 1:1-Betreuung durch einen der Chefärzte, was natürlich super war. Insgesamt hat mir die Zeit in der Nephrologie etwas besser gefallen, als in der Geriatrie, weil ich mehr selber machen konnte und die Betreuung von Seiten der Ärzte besser war. Mir wurde viel erklärt, es gab Teaching und auch praktisch konnte ich in Bezug auf die Sonographie einiges lernen.

Zusätzlich zu der Station auf der man eingeteilt war, musste man eine Woche in die Notaufnahme rotieren. Die Arbeit dort hat mir sehr gut gefallen, da man selber Patienten untersuchen durfte und Verdachtsdiagnosen stellen konnte. Im Nachhinein hat man die Patienten dann immer mit dem zuständigen Arzt besprochen und den weiteren Diagnostik-/Therapieverlauf geplant. Der Lerneffekt war in meinen Augen in der Notaufnahme am größten. Leider ist es nicht möglich länger in der Notaufnahme zu bleiben, was für mich nicht ganz verständlich war, da wir zu meiner Zeit nur sehr wenige PJler in der Inneren waren und es bestimmt auch möglich gewesen wären, noch die ein oder andere Woche länger dort zu bleiben.

Insgesamt noch einmal zum PJ am Helios Klinikum:
Mittagessen gibt es für 3,50 Euro in der Kantine. Das Essen ist okay, jedoch sehr fleisch-lastig und nicht sehr abwechslungsreich. Wohnen kann man als PJler für 100 Euro/Monat in den Studentenzimmern direkt auf dem Klinikgelände. Die Zimmer sind sehr einfach ausgestattet mit Gemeinschaftsküche/-bad. Für 4 Monate lässt es sich dort schon aushalten, zumal man einen super kurzen Arbeitsweg nur hat.
Eigentlich sollten regelmäßig PJ-Veranstaltungen und Seminare stattfinden. Leider war das überhaupt nicht der Fall. Es hat nur einmal zu Beginn ein Seminar von der PJ-Koordinatorin stattgefunden, die hat dann trotz mehrfacher Nachfrage, nicht erneut stattgefunden und es wurde sich von Seiten der PJ-Koordinatorin auch nicht um anderweitige PJ-Veranstaltungen gekümmert. Zum Schluss gab es dann einmal wöchentlich nephrologische Seminare. Dies allerdings nur, weil ich mich selbst darum gekümmert habe und das mit meinen Chefärzten abgesprochen habe.

Insgesamt kann ich aber sagen, dass mir das PJ-Tertial in Erfurt erstaunlich gut gefallen hat und ich positiv überrascht war, wie viel ich doch mitgenommen habe. Ich kann daher jedem nur empfehlen ein Tertial in Erfurt am Helios Klinikum zu machen.
Bewerbung
Anmeldung über das PJ-Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
EKG
Patientenvorstellung
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
649

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2